Die Schweizer AUA-Schwester Swiss streicht im Sommer 1400 Flüge aus ihrem Programm. Grund für die Maßnahme ist ein Mangel an Pilotinnen und Piloten. Angaben der Airline zufolge ist dies auf eine Reihe unerwarteter Entwicklungen sowie eine zu optimistische Einsatzplanung zurückzuführen.
Betroffen sind sowohl Langstreckenverbindungen – etwa nach Chicago, wo das Angebot im September und Oktober halbiert wird – als auch diverse Flüge im Kurz- und Mittelstreckennetz. Eine Swiss-Sprecherin bestätigte auf Anfrage entsprechende Informationen des Fachmagazins „Aerotelegraph“. Insgesamt entspricht das Streichungsvolumen 1,5 Prozent des Flugplans zwischen April und Oktober.
Zahlreiche Langzeitabwesenheiten
Die Engpässe im Cockpitpersonal resultieren dem Bericht zufolge unter anderem aus einer ungewöhnlich hohen Zahl an Langzeitabwesenheiten, darunter Schwangerschaften und Unfälle. Auch die laufende Umschulung von Crews auf den neuen Airbus A350 bindet Kapazitäten. Hinzu kommt, dass ein neuer Gesamtarbeitsvertrag mit verbesserten Arbeitszeitregelungen den Bedarf an Personal um rund 70 Vollzeitstellen erhöht hat.
Bei der Flotte bestehen zusätzliche Herausforderungen, wie Oliver Buchhofer, Chief Operating Officer, dem „Aerotelegraph“ erklärte. So fehlen bei den A220-Maschinen Flugzeuge aufgrund von Triebwerksproblemen, während es bei den A320 zwar ausreichend Fluggeräte, aber zu wenig Besatzung gibt. Externe Hilfe – etwa über sogenannte Wet-Lease-Partner oder Unterstützung durch die Lufthansa – sei bereits ausgeschöpft, so Buchhofer.
Einige Piloten verschieben Pensionsantritt
Zur kurzfristigen Entlastung verschieben einige ältere Pilotinnen und Piloten ihren Ruhestand, Teilzeitkräfte stocken vorübergehend auf. Langfristig plant Swiss, die Ausbildungskapazität im Cockpit auszubauen und jährlich bis zu 110 neue Pilotinnen und Piloten zu übernehmen.
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