Für Familie eine Qual

Ärzte müssen hirntote Schwangere am Leben halten

Ausland
15.05.2025 19:23

Seit mehr als 90 Tagen ist eine junge US-Amerikanerin hirntot – aber die Ärzte müssen Adriana Smith gegen den Willen ihrer Familie am Leben erhalten. Grund dafür sind die strengen Abtreibungsgesetze des US-Bundesstaates Georgia.

„Es ist eine Qual für mich. Ich sehe meine Tochter atmen, aber sie ist nicht da“, schilderte die Mutter der Patientin, April Newkirk, die belastende Situation. Adriana wird von ihrer Familie täglich im Spital besucht.

Auch der Sohn der hirntoten Patientin besucht seine Mama regelmäßig im Krankenhaus – die Oma erzählt dem Buben jedoch, dass die 30-Jährige lediglich schlafe. Diese Besuche seien „herzzerreißend“, so Newkirk. 

In diesem Beitrag wird ein Bild von Adriana Smith gezeigt:

Mutter: „Tod hätte verhindert werden können“
In der neunten Schwangerschaftswoche hatte Adriana unter starken Kopfschmerzen gelitten – die Qualen waren so extrem, dass sie ins Krankenhaus ging. Die Symptome seien stark genug gewesen, „um zu wissen, dass etwas nicht stimmt“, so die Mutter der Schwangeren. „Sie haben ihr Medikamente gegeben, machten aber keine Tests und kein CT-Scan“, erläutert sie weiter. Dann wurde sie nach Hause geschickt. „Hätten sie die Tests gemacht oder sie über Nacht dabehalten, hätten sie es bemerkt. Es hätte verhindert werden können“, klagt Newkirk. 

Am nächsten Morgen schnappte die 30-Jährige nach Luft und gab gurgelnde Geräusche von sich – ihr Freund rief die Rettung, die sie ins Spital brachte. Bei einem CT-Scan wurden schließlich mehrere Blutgerinnsel in Adrianas Gehirn entdeckt. Eine Operation kam zu spät – die junge Frau erlitt einen Hirntod. 

Hirntod gilt nicht als medizinischer Notfall 
In Georgia ist eine Abtreibung nach der sechsten Schwangerschaftswoche seit 2022 gesetzlich verboten. Nur wenn es einen medizinischen Notfall gibt, und das Leben der Frau durch einen Schwangerschaftsabbruch gerettet werden kann, darf dieser durchgeführt werden. Der aktuelle Fall ist eine Grauzone: Der Hirntod gilt nicht als medizinischer Notfall für die Mutter. Die Ärzte müssen die Frau daher am Leben erhalten, bis der Fötus lebensfähig geboren ist. Die Familie hat kein Mitspracherecht. 

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