Ö3-Star Kratky müde

ORF-Aufreger! Ende für Gagenkaiser nach 34 Jahren

Medien
15.08.2025 10:19

Rundfunk-Paukenschlag am Feiertag! Per Mail an die Mitarbeiter verkündete Ö3-Chef Michael Pauser das überraschende Aus seines Stars: Robert Kratky, die morgendliche Radiostimme der Nation, hört mit dem heutigen Freitag nach fast 34 Jahren beim Sender auf. Die „Krone“ kennt die Hintergründe für das Ende einer Ära.

Auf der Top-10-Gagenkaiser-Liste (14 Monatsgehälter mit Bonifikationen 2024) belegte der österreichweit bekannte Morgenwecker-Moderator auch heuer wieder unangefochten Platz 1. Exakt 472.701 Euro und 82 Cent verrechnete der Freiberufler dem ORF für seine Radiodienste.

Frühaufstehen ordentlich versüßt: Radiostar verdient mehr als seine Chefs
Der 52-Jährige verdiente damit weit mehr als seine beiden Chefs, ORF-Generaldirektor Roland Weißmann und Ö3-Boss Michael Pauser. Zwei Vergleiche: Die 33.800 Euro pro Monat entsprechen dem Elffachen eines heimischen Durchschnittsverdieners. Und allein Kratkys Plus auf seinem Lohnzettel gegenüber 2023 von knapp 29.000 Euro übersteigt die Jahrespension einer Frau in Österreich.

Robert Kratky kratzt nach mehr als drei Jahrzehnten Ö3 an einem beruflichen Burnout.
Robert Kratky kratzt nach mehr als drei Jahrzehnten Ö3 an einem beruflichen Burnout.(Bild: Ö3/Philipp Lipiarski)

Soweit zu den Zahlen. Für das fürstliche Gehalt stand der 52-Jährige von Montag bis Freitag aber schon um drei Uhr früh auf, um von seinem Wohnort in der niederösterreichischen Wachau auf den Wiener Küniglberg zu fahren.

Einvernehmliche Vertragsauflösung mit langer Konkurrenzklausel
Kratkys hoch dotierter Vertrag sollte eigentlich erst Ende 2026 auslaufen bzw. nicht verlängert werden. Jetzt einigte man sich – „im Sinne seiner mentalen Gesundheit“ – auf eine einvernehmliche Lösung mit einer langen Konkurrenzklausel für Mitbewerber im Medienbereich.

(Bild: Krone KREATIV/APA, Peter Tomschi, Martin Jöchl, Roman Zach-Kiesling/First Look/picturedesk.com (3), Thomas Jantzen, Klemens Groh, Tobias Steinmaurer/APA/picturedesk.com, Lisa-Maria Trauer, Reinhard Holl, Herhard Bartel)

„Habe großen Respekt vor Robert Kratky“
Unbestritten ist, dass der gebürtige Salzburger der Star und das Aushängeschild des ORF war. Gegenüber der „Krone“ hatte deshalb General Roland Weißmann auch allgemein die Spitzen-Verdienste als „nicht abgehoben“ und „marktkonform“ verteidigt. Kratkys Entscheidung, auf ärztliches Anraten früher als geplant Abschied von Ö3 zu nehmen, und ihm selbst messe er „großen Respekt“ bei. „Ich bedanke mich bei Robert für seinen im wahrsten Sinn unermüdlichen Einsatz in vielen tausend Sendungen und wünsche ihm, dass er sich bald erholt und für seinen weiteren beruflichen Weg das Allerbeste“, so der Generaldirektor.

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Ich habe großen Respekt vor Robert Kratky, der unter sehr herausfordernden Arbeitsbedingungen nicht nur Ö3, sondern die österreichische Radiolandschaft während der letzten Jahrzehnte als Host des „Ö3-Weckers“ geprägt hat wie kein anderer.

ORF-Generaldirektor Roland Weißmann

Sinnkrise und totale Erschöpfung
Die Hintergründe für den Paukenschlag – Kratky bestritt seine letzte Weckersendung für Ö3 bereits am 8. August, war diese Woche im Urlaub, aus dem er nun nicht mehr zurückkommt – sind gesundheitlicher Natur. Dem Vernehmen nach ist Kratky nahe an einem Burnout. Das frühmorgendliche Aufstehen über zwei Jahrzehnte habe ihn ausgelaugt und an den Rand der totalen Erschöpfung getrieben. Hinzu komme eine Sinnkrise. Ein Insider beschreibt es mit drastischen Worten: „Er kann einfach nicht mehr!“

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Robert hat den Ö3-Wecker erst zu dem gemacht, was er heute ist – eine Institution im österreichischen Radio.

Ö3-Chef Michael Pauser

„Schweren Herzens, aber voller Dankbarkeit“
Auch der Moderator selbst hatte sich immer wieder in diese Richtung geäußert und macht auch jetzt keinen Hehl daraus: Er habe die Entscheidung „auf ärztliches Anraten früher als geplant“ getroffen und reiche das Mikrofon des Ö3-Weckers „schweren Herzens, aber voller Dankbarkeit“ an seine „hervorragenden Kolleginnen und Kollegen“ weiter. Es sei für ihn die größte Ehre, über Generationen ein kleiner Teil im Alltag so vieler gewesen zu sein.

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Auf ärztliches Anraten früher als geplant ziehe ich mich damit vorerst in mein Privatleben zurück und werde in den nächsten Monaten meiner psychischen und körperlichen Gesundheit jenen Vorrang einräumen, der zuvor über fast vier Jahrzehnte ausschließlich meiner Arbeit galt.

Robert Kratky

Der Ö3-Star, der 1991 beim Sender anfing und seit 2004 Hauptmoderator des Weckers war, wolle sein Leben nochmals sortieren und neu ausrichten. Man wird sehen, wohin es den längst dienenden „Wecker“-Moderator nun zieht.

Kratky wünscht sich Frau als Nachfolgerin
In früheren Interviews hatte sich Robert Kratky jedenfalls eine Frau als Nachfolgerin gewünscht. Durch den Abgang erklimmt nun ORF-Sicherheitsbeauftragter Pius Strobl, der auch für die Sanierung und Umbau des Staatsfunk-Zentrums in Wien verantwortlich ist, die Spitze der Gehaltsliste. Sein Vertrag läuft Ende 2026 aus.

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