"Es gab einige technische Fehler, die wir in der Zwischenzeit behoben haben", sagte ein Sprecher der für das Internet zuständigen Kommunikationsbehörde. Diese werde nun überprüfen, ob nicht einige lokale Internetanbieter gegen die Gesetzte verstoßen und die Filter für beide Seiten kurzfristig entfernt hätten. "Das würde für sie dann ein juristisches Nachspiel haben", sagte Abdolsamad Khroamabadi der Nachrichtenagentur Mehr.
Nutzung von Facebook und Co. "sittenwidrig"?
Nach den im Iran geltenden Gesetzen ist die Mitgliedschaft in sozialen Netzwerken nicht illegal, der Zugang über einen VPN-Tunnel aber schon. Ein Zugang über VPN war bisher der einzige Weg für die 20 Millionen iranischen Nutzer von Twitter und Facebook. Doch seit Kurzem sind auch Präsident Hassan Rohani und sein Außenminister Mohammed Jawad Zarif auf den Plattformen aktiv. Besonders Zarif macht aus seiner Begeisterung keinen Hehl.
Das iranische Establishment sieht das als "Sünde", da beide Netzwerke vom Erzfeind USA und "Großen Satan" gelenkt würden und außerdem für islamische Verhältnisse "sittenwidrig" seien.
In einem kulturpolitischem Ausschuss unter der Leitung von Präsident Rohani soll daher nun geprüft werden, ob die sozialen Netzwerke nicht auch etwas Positives haben. "Ein Netzwerk, in dem man mit Menschen kommunizieren und sie auch informieren kann, ist doch nicht schlecht", sagte Außenamtssprecherin Marsieh Afkham.
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