Auch von Eltern?

Bargeldtransfers: Finanz glaubt Grasser nicht

Österreich
08.08.2013 14:53
Neben dem berüchtigten Schwiegermuttergeld hat die Polizei weitere Einzahlungen auf Konten des ehemaligen Finanzministers Karl-Heinz Grasser unter die Lupe genommen. Das Geld soll diesmal nicht von Grassers Schwiegermutter Marina Giori-Lhota stammen, sondern von seinen Eltern und seiner Frau Fiona Pacifico Griffini-Grasser - unter anderem für die gemeinsame Hochzeit. Die Finanz und die Polizei bezweifeln das allerdings, wie das "Format" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet.

Dem Magazinbericht zufolge soll Grasser mehr Bargeld aus unbekannten Quellen erhalten haben als jene 500.000 Euro, die der Ex-Finanzminister für seine Schwiegermutter mittels Geldtransfer in bar über die Schweizer Grenze veranlagt haben will. Es gehe um rund 1,6 Millionen Euro, wird ein mit den Buwog-Ermittlungen Vertrauter zitiert.

Bargeldüberweisungen in mehr als 20 Tranchen
Das Bargeld soll in mehr als 20 Tranchen auf Konten von Karl-Heinz Grasser bzw. ihm nahestehenden Briefkastenfirmen gelandet sein - rund die Hälfte davon während seiner Zeit als Finanzminister. Das Magazin bezieht sich dabei auf Berichte des Bundeskriminalamts und der Großbetriebsprüfung Wien.

Demzufolge seien unter anderem am 27. Februar 2006 über 149.000 Euro als Rückerstattung der "Kosten der gemeinsamen Hochzeit und Bezahlung weiterer Rechnungen" durch seine Ehefrau überwiesen worden. Für die Ermittler bleibt ungeklärt, warum die Rechnungen für Catering, Musik und Co. vier Monate nach der Hochzeit, die am 22. Oktober 2005 stattfand, refundiert wurden.

Steuerberater: "Beiträge zur gemeinsamen Lebensführung"
"Bareinzahlungen der Jahre 2006 und 2007 über insgesamt 51.500 Euro" seien gegenüber der Finanz als "Beiträge zur gemeinsamen Lebensführung und -erhaltung durch Fiona Pacifico Griffini-Grasser" tituliert worden. Insgesamt soll Fiona Pacifico Griffini-Grasser ihrem Ehemann innerhalb von zwei Jahren 200.500 Euro in bar übergeben haben, heißt es im "Format"-Bericht. Die Swarovski-Erbin entschlägt sich jedoch der Aussage. Auch von seinen Eltern will Grasser Geld in der Höhe von mehreren Zehntausend Euro bekommen haben - als Hochzeits-, Geburtstags- und Weihnachtsgeschenk.

Grasser-Anwalt: "Alles bereits bekannt und irrelevant"
"Das sind alles uralte Ermittlungsergebnisse", meinte dazu Grassers Anwalt Manfred Ainedter am Donnerstag und bezeichnete die vorgebrachten Geldflüsse als "alter Wein in neuen Schläuchen". Grasser habe die Herkunft der Gelder "ganz genau nachgewiesen". Seine Eltern hätten die Geschenke belegt. "Das ist alles vollkommen aufgeklärt und strafrechtlich völlig irrelevant", sagte Ainedter. Auf die Frage, warum Grassers Ehefrau dazu schweigt, meinte der Rechtsvertreter: "Sie hat sich generell der Aussage entschlagen, weil sie mit dem Ganzen nichts zu tun hat. Das ändert nichts daran, dass sie ihm das Geld gegeben hat."

Grasser hat stets dementiert, bei Amtsgeschäften in seiner Zeit als Finanzminister persönlich profitiert zu haben. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele