Sex mit Berlusconi

Model fordert zwei Millionen Euro Entschädigung

Ausland
14.06.2013 13:26
Bei einem Verfahren gegen drei Vertrauensleute des ehemaligen italienischen Premiers Silvio Berlusconi wegen Beihilfe zur Prostitution ist der Medienzar am Freitag wieder einmal schwer unter Druck geraten. Eine Zeugin, das marokkanische Model Imane Fadil, verlangte von den drei Angeklagten eine Entschädigung von zwei Millionen Euro. Sie hätten ihre finanzielle Notlage ausgenutzt, um sie zu bewegen, Sex mit Berlusconi zu haben, berichtete die Rechtsanwältin der Marokkanerin vor Gericht.

Die Anwältin gab an, dass ihre Mandantin wegen ihrer Verwicklung in den Skandal um Berlusconis wilde Partys viele Arbeitsgelegenheiten im Fernsehen und in der Mode verloren habe, da sie überall als "Bunga-Bunga-Girl" bekannt sei. Daher fordere sie Entschädigung. Die 27-jährige Marokkanerin hatte vor den Richtern ausführlich über ausschweifende Partys bei Berlusconi berichtet.

Frauen bei Partys als Nonnen verkleidet
Sie hatte unter anderem erzählt, wie Nicole Minetti, frühere Regionalrätin für Berlusconis Mitte-Rechts-Partei "Volk der Freiheit" (PDL) im Parlament der Region Lombardei, und andere junge Frauen auf einem Berlusconi-Fest als Nonnen verkleidet einen Striptease hinlegten und vor dem Medienzaren tanzten. Inzwischen ist Minetti als Mädchenbeschafferin für die Orgien angeklagt. Die Staatsanwaltschaft forderte für die drei Angeklagten eine siebenjährige Haftstrafe.

Ein weiteres Showgirl, das wie der brasilianische Fußballer Ronaldinho verkleidet war, hätte sich am Striptease beteiligt, berichtete die Zeugin. Fadil, die seit Monaten mit den Justizbehörden zusammenarbeitet, erklärte, sie habe von Berlusconi 2.000 Euro erhalten. Sie habe öfters an Abenden in Berlusconis Villa in Arcore bei Mailand teilgenommen. Berlusconi habe ihr einen Job bei einem seiner TV-Kanäle versprochen. "Ich war verzweifelt, ich hatte keine Arbeit und zahlte eine sehr hohe Miete", berichtete Fadil. Den Job habe sie jedoch nicht erhalten.

Trio wird Beihilfe zur Prostitution vorgeworfen
Der Ex-Chefredakteur der Tagesschau TG 4, Emilio Fede, der frühere Showgirl-Manager Lele Mora und Minetti werden beschuldigt, Callgirls, darunter die Marokkanerin Karima El Maroungh - Ruby genannt -, für Partys in Berlusconis Villa bei Mailand vermittelt zu haben. Den drei Berlusconi-Vertrauten wird Beihilfe zur Prostitution vorgeworfen. Das Urteil in dem Prozess wird für den 12. Juli erwartet.

Bereits am 24. Juni soll ein weiterer Prozess gegen Berlusconi wegen Sex mit der 2010 noch minderjährigen Ruby sowie wegen Amtsmissbrauchs enden. Dem Ex-Premier wird vorgeworfen, mit der jungen Frau Sex gehabt zu haben, als diese erst 17 Jahre alt war. Zudem soll er 2010 sein Amt als Regierungschef missbraucht haben, um bei der Polizei die Freilassung der wegen Diebstahls festgenommenen Ruby zu erwirken. Die Staatsanwältin fordert eine Haftstrafe von sechs Jahren und den lebenslänglichen Ausschluss von öffentlichen Ämtern für Berlusconi.

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