Nächste Tarifreform

Wiener Linien erhöhen ab 1. Juli ihre Ticketpreise

Österreich
30.04.2013 18:41
Fahrgäste der Wiener Linien werden ab 1. Juli mehr Geld für Fahrscheine hinblättern müssen. Wie ein Sprecher bestätigte, betrifft die Erhöhung mehrere Tarifkategorien - unter anderem auch die Einzelfahrscheine. Außerdem werden die Kurzstreckenfahrscheine, die laut den Verkehrsbetrieben kaum genützt würden, abgeschafft.

Einzelfahrscheine sollen ab Anfang Juli 2,10 Euro statt derzeit zwei Euro kosten. Die Wochenkarte kommt dann auf 15,80 (statt 15 Euro), die Monatskarte schlägt mit 47 (statt 45 Euro) zu Buche.

Stammkunden bleiben weitgehend verschont
Während die Gelegenheits- bzw. Kurzzeitkarten teurer werden, sollen Stammkunden weitgehend verschont bleiben. So werden neben der 365-Euro-Jahreskarte auch die Studententickets (75 bzw. 150 Euro für Nicht-Wiener), die Jahreskarte für Senioren (224 Euro) sowie das "Top-Jugendticket" (60 Euro) preislich nicht erhöht. "Mehr als 60 Prozent unserer Kunden sind von den Anpassungen nicht betroffen", rechnete Dominik Gries, Sprecher der Wiener Linien, vor.

Kurzstreckenfahrscheine werden abgeschafft
Abgesehen von den Tarifanpassungen schaffen die Wiener Linien mit Anfang Juli auch die Kurzstreckenfahrscheine ab. Diese Ticketkategorie werde kaum noch verwendet und habe außerdem immer wieder zu Missverständnissen in Sachen Gültigkeitsbereich geführt, erklärte Gries am Dienstagnachmittag: "In jeder dritten bummvollen U-Bahn sitzt genau ein Fahrgast, der das verwendet." Nur jede 3.000 Fahrt werde mit Kurzstreckenschein zurückgelegt.

Wer seine Einzel- oder Zeitkarten bis zum Inkrafttreten der neuen Ticketpreise in gut zwei Monaten nicht verbraucht, muss sich übrigens nicht ärgern. Alte Fahrscheine sind bis Jahresende gültig.

Auch Schwarzfahren wird teurer
Die Wiener Linien argumentieren die angekündigten Preiserhöhungen mit betriebswirtschaftlichen Erfordernissen und verweisen auf steigende Personal- und Energiekosten. Außerdem werde das Angebot laufend ausgebaut - und das koste, so Gries. Marginal teurer wird im Übrigen auch das Schwarzfahren. Wer künftig ohne Fahrschein erwischt wird, muss 103 statt 100 Euro zahlen.

Die Tarifreform der Wiener Linien, die seit 1. Mai 2012 gilt, war im Vorjahr eines der Hauptprojekte der rot-grünen Stadtregierung. Nach zähen Verhandlungen rang man sich durch, die Dauerkarte deutlich und die Monatskarte etwas zu verbilligen. Andere Tarifkategorien wurden bereits damals angehoben.

ÖVP: "Tarifreform erschwert Umstieg auf Öffis"
Während die Wiener Regierungsparteien die "moderaten" Erhöhungen gelassen nahmen und betonten, dass ihnen wichtig sei, dass der Preis für die Jahreskarte bis 2015 (Ende der Legislaturperiode) gleich bleibt, sah es die oppositionelle ÖVP naturgemäß anders. "Eine weitere Episode in der langen Riege an Belastungen, die Rot-Grün den Wienerinnen und Wienern zumutet", ärgerte sich Alfred Hoch, Landesgeschäftsführer der Wiener ÖVP, in einer Aussendung. Die "groß beschworene" Tarifreform entpuppe sich immer mehr als Mogelpackung, der Umstieg auf die Öffis werde "mit der Verteuerung wieder einmal massiv erschwert", kritisierte Hoch weiter.

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