Haft in der Türkei

Mohamed M. weint in der Zelle und will zurück nach Hause

Österreich
25.04.2013 17:00
Nicht nur, dass es der "Heilige Krieger" nicht mal bis an die syrische Front schaffte - jetzt bricht Mohamed M. in seiner türkischen Zelle auch noch die eigenen Prinzipien. Der Hassprediger weint und will plötzlich unbedingt nach Österreich zurück. In jenes Land, das er zuletzt noch gehasst - und dem er gedroht - hat.

"So wie das Republik-Siegel, auf das ihr so stolz seid, euer Kuffarsymbol (Kuffar bedeutet Ungläubige, Anm. der Redaktion), wird dieses Feuer eure Länder erreichen. Ab diesem Tag gehöre ich der österreichischen Nation nicht mehr an. Ich bin ein Muslim, ein Mudjahed, und kein Angehöriger dieser Aidsverseuchten Gesellschaft" - stolz verbrannte Mohamed M. noch Mitte März vor laufender Kamera seinen Austro-Pass (siehe Infobox). Jetzt scheinen bei dem Hassprediger plötzlich wieder Heimatgefühle aufzuflammen.

Er flehe in Haft, nach Österreich überstellt zu werden - er sei einsam, traurig, zermürbt, wie Islam- und Terrorexperte Amer Albayati aus gesicherten Quellen weiß. "Haftbedingungen und Verhörmethoden sind in der Türkei viel härter als bei uns. Außerdem üben die USA Druck aus. Nachdem Mohamed auch dort mit Anschlägen gedroht hatte, wollen sie ihm alles über Kontakte, Netzwerk und Anschlagspläne abpressen. Bis die Amerikaner nicht haben, was sie wollen, gibt es keine Auslieferung."

Viele "Terrorfreunde" auch in Österreich
Während Mohamed M. in seiner Zelle lamentiert, warnt Albayati vor nicht weniger gefährlichen Dschihadisten in Österreich. "Es gibt hier Dutzende, die den Märtyrertod sterben wollen." Weitere Hunderte Radikale, die zu allem bereit wären. Wie jene Tschetschenen-Brüder, die zu den Boston-Bombern wurden (siehe Infobox).

Viele ihrer Landsleute halten es allerdings für eine Lüge, dass die beiden für die Taten verantwortlich seien, weil das FBI Beweise gefälscht haben soll. Deshalb demonstrierten sie Donnerstagnachmittag vor der US-Botschaft in Wien.

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