Farbskala erweitert

Massive Hitzewelle sprengt Australiens Wetterkarten

Ausland
09.01.2013 14:32
Australien leidet derzeit unter einer der schwersten Hitzewellen der letzten Jahre. In vielen Landesteilen kämpfen Feuerwehren gegen Buschbrände, auch wenn die Bedrohung nicht mehr auf "Katastrophenniveau" eingestuft wird. Zumindest ein Todesopfer ist bereits zu beklagen. Die enormen Temperaturen stellten aber auch die Meteorologen vor ein Problem: So mussten kurzerhand zwei neue Farbtöne auf den Wetterkarten eingeführt werden, um Temperaturen jenseits der 50 Grad darstellen zu können.

Bisher wurden in Australien erst einmal seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 50 Grad gemessen: Im Jänner 1960 zeigte das Thermometer in Oodnadatta im Bundesstaat Südaustralien genau 50,7 Grad Celsius an. Im ganzen Land war es bisher nie heißer als am Montag, als im Landesdurchschnitt 40,3 Grad gemessen wurden. Am nächsten Montag sind aber derzeit Werte weit über 50 Grad prognostiziert.

Die Wetterbehörde ergänzte daher die Farbabstufungen auf ihrer Wetterkarte um die Farben Dunkelviolett und Pink. Pink steht dabei für 52 bis 54 Grad. "Die Farben wurden eingeführt, damit wir die zu erwartenden Temperaturen besser darstellen können", erklärte Meteorologe Aaron Coutts-Smith.

Abkühlung bringt Entspannung bei Buschbränden
Vorerst ist allerdings Entspannung bei den Temperaturen und in den Buschbrand-Gebieten zu vermelden: Während am Dienstag in Sydney noch 42 Grad Celsius gemessen worden war, wurden es am Mittwoch maximal 25 Grad Celsius, in Melbourne nur 20 Grad Celsius. Der deutliche Temperaturrückgang hat auch den Kampf gegen die Feuer begünstigt. Dennoch waren im bevölkerungsreichsten Bundesstaat New South Wales rund 30 Brände weiter außer Kontrolle, wie der zuständige Chef der ländlichen Feuerwehr, Shane Fitzsimmons, sagte.

Fitzsimmons warnte angesichts der Entspannung jedoch vor Nachlässigkeit. "Wir haben immer noch viele Feuer. Wir haben immer noch eine große Feueraktivität quer durch New South Wales, und in diesem Moment, in dem wir reden, erhalten wir Berichte von neu ausbrechenden Bränden", sagte er dem TV-Sender ABC.

Premierministerin: "Ihr habt ein Wunder vollbracht"
"Ihr habt ein Wunder vollbracht und so viele Menschen und Häuser beschützt", dankte Premierministerin Julia Gillard in einer Nachricht den zumeist freiwilligen Helfern. Bislang wurden in der Krisenregion nur wenige Gebäude zerstört, und es wurde bisher lediglich ein Todesopfer gemeldet - ein glimpflicher Verlauf im Vergleich zu den Buschbränden vor knapp vier Jahren. In der Region um Melbourne waren im Februar 2009 insgesamt 173 Menschen bei schweren Buschbränden gestorben. Etwa 2.000 Häuser brannten damals nieder.

Aufregung gab es jedoch um drei Teenager im Bundesstaat New South Wales. Sie hatten in einem Vorort von Sydney einen Brand gelegt, wurden aber auf Kaution wieder freigelassen. Der Bundesstaatschef Barry O'Farrell zeigte sich entrüstet: "Wir sollten diese Leute hierher bringen. Und sie sollen helfen, die Schafe notzuschlachten, die durch die Brände verletzt wurden. Denn wenn man das einmal macht, will man so etwas nie wieder sehen", sagte er während eines Besuchs in einem stark von den Bränden betroffenen Bezirk.

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