Bei Uploads ertappt

Mitarbeiter von Filmstudios sind selbst Raubkopierer

Web
27.12.2012 13:55
Seit Jahren führen Film- und Musikindustrie einen erbitterten Feldzug gegen Raubkopierer. Jetzt sind Beweise dafür aufgetaucht, dass die Mitarbeiter der verschiedenen Filmstudios und Plattenlabels selbst beileibe keine Heiligen sind. Der BitTorrent-Analysedienst "Scaneye" hat im großen Stil die IP-Adressen von Unternehmen und Behörden überprüft – und festgestellt, dass Mitarbeiter von Firmen wie Warner Bros., Paramount und Sony nicht nur selbst illegale Kopien herunterladen, sondern diese sogar noch über das Firmennetzwerk zum Upload anbieten.

Die Analyse der IP-Adressen hat ergeben, dass in der Content-Industrie beschäftigte Mitarbeiter über die Computer an ihrem Arbeitsplatz regelmäßig Urheberrechtsverstöße begehen. Mitunter wurden in den Zentralen von Warner Bros., 20th Century Fox und Konsorten nicht nur die Werke der Konkurrenz, sondern sogar die eigenen Filme über das Torrent-Netzwerk heruntergeladen, berichtet das Torrent-Newsportal "TorrentFreak".

Für den Analysedienst war es ein Leichtes, die IP-Adressen den verschiedenen Firmen zuzuordnen. Diese verfügen zumeist über statische, also fix zugewiesene IP-Adressen, die eine eindeutige Identifikation des Unternehmens ermöglichen. Teilweise könnten die Adressen, über die Torrent-Files heruntergeladen wurden, sogar einzelnen Arbeitsplätzen zugeordnet werden, so "TorrentFreak".

Torrent-Nutzer in US-Justizministerium und EU-Parlament
Die protokollierten Downloads decken dabei so gut wie alle Sparten ab. Spielfilme wie "The Hunger Games" wurden ebenso heruntergeladen wie Dokumentationen, Spiele und Serien à la "Game of Thrones". Sogar den Download eines Erotikstreifens in einer der Firmenzentralen erfasste man bei "Scaneye". Häufig wurden die heruntergeladenen Dateien nach dem Download gar nicht aus den Torrent-Programmen entfernt und weiterhin hochgeladen.

Doch nicht nur die Content-Industrie selbst beherbergt Raubkopierer, sondern auch die Politik. Einige der IP-Adressen, die "Scaneye" protokolliert hat, lassen sich Institutionen wie dem US-Heimatschutzministerium, dem US-Justizministerium oder dem EU-Parlament zuordnen. Auch von einer IP-Adresse, die dem deutschen Bundestag zugeschrieben wird, wurden Torrent-Downloads getätigt.

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