Polizei in der Kritik

Weitere scharfe Patronen am „Rust“-Set gefunden!

Society International
12.07.2024 14:33

Am zweiten Tag des Prozesses gegen Alec Baldwin wegen eines tödlichen Schusses auf eine Kamerafrau haben dessen Anwälte der Polizei Nachlässigkeit bei den Ermittlungen vorgeworfen. Am Set seien mehrere scharfe Patronen gefunden worden. Wo diese herkamen, sei allerdings nicht ermittelt worden, so der Vorwurf.

„Ist es nicht so, dass Sie die Sache einfach nur hinter sich bringen wollten, damit sich die Staatsanwälte auf Alec Baldwin konzentrieren können?“, fragte Baldwins Anwalt Alex Spiro die Kriminaltechnikerin Marissa Poppell am Donnerstag.

Ermittelte Polizei nicht gründlich?
Dem Anwalt zufolge hat die Polizei nicht gründlich genug ermittelt und beispielsweise nie herausgefunden, wie scharfe Munition, die bei Dreharbeiten verboten ist, auf das Set des Western „Rust“ gelangen konnte. Anstatt nach der „Quelle der tödlichen Kugel“ zu forschen, hätten sich die Ermittler „auf Herrn Baldwin konzentriert“, kritisierte Spiro.

Hat sich die Polizei in ihren Ermittlungen zu sehr „auf Herrn Baldwin konzentriert“, wie der ...
Hat sich die Polizei in ihren Ermittlungen zu sehr „auf Herrn Baldwin konzentriert“, wie der Verteidiger des Schauspielers am Donnerstag erklärte?(Bild: APA/Getty Images via AFP/GETTY IMAGES/POOL)

Poppel wies den Vorwurf zurück. Die Polizei habe gewissenhaft „jede einzelne Schachtel“ Munition am Tatort sowie in der Firma des Waffenlieferanten Seth Kenney geöffnet, erklärte sie im Zeugenstand. Auf drängende Nachfragen Spiros sagte sie jedoch schließlich, die Untersuchung sei von „angemessener“ Qualität gewesen.

Mehr scharfe Munition am Set
Neben der Kugel, die die 42-jährige Kamerafrau Halyna Hutchins bei dem Vorfall im Oktober 2021 tötete, wurde laut der Polizeiexpertin weitere scharfe Munition im Requisitenwagen sowie in den Patronengürteln Baldwins und eines weiteren Schauspielers gefunden.

Kriminaltechnikerin Marissa Poppell musste sich am Donnerstag den Fragen des Gerichts stellen.
Kriminaltechnikerin Marissa Poppell musste sich am Donnerstag den Fragen des Gerichts stellen.(Bild: APA/Getty Images via AFP/GETTY IMAGES/POOL)

Ihrer Meinung nach deutet vieles darauf hin, dass die Munition durch die Waffenmeisterin des Films, Hannah Gutierrez-Reed, dorthin gelangt war. Dies wurde jedoch nie eindeutig nachgewiesen.

Gutierrez-Reed war im April wegen fahrlässiger Tötung zu 18 Monaten Haft verurteilt worden. Diese Höchststrafe droht auch dem wegen fahrlässiger Tötung angeklagten Baldwin.

Baldwin beteuert Unschuld
Die Kamerafrau war bei dem Dreh durch eine Kugel aus einem von ihm gehaltenen Revolver tödlich getroffen worden. Durch dieselbe Kugel wurde der Regisseur Joel Souza verletzt. Der 66-jährige Baldwin betont seine Unschuld und beteuert, den Abzug der Waffe nicht betätigt zu haben.

Der Prozess soll voraussichtlich am Freitag kommender Woche abgeschlossen werden, danach beginnen die Beratungen der Geschworenen.

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