Autos zerquetscht

Japan: Tunnel stürzt ein – 9 Menschen getötet

Ausland
03.12.2012 07:06
Ein Autobahntunnel bei Tokio ist für mehrere Autofahrer zur Todesfalle geworden: Beim Einsturz des Bauwerks auf mehreren Metern Länge kamen am Sonntag mindestens neun Menschen ums Leben. In dem Tunnel brach laut Medienberichten auch ein Feuer aus. Die Rettungsarbeiten wurden von schwerem Rauch enorm erschwert und waren zwischenzeitlich für drei Stunden unterbrochen, weil die Lage im Tunnel als zu gefährlich eingeschätzt wurde.

In dem 4,7 Kilometer langen Sasago-Tunnel in Otsuki, etwa 80 Kilometer westlich der japanischen Hauptstadt, seien zwei Autos regelrecht zerquetscht worden, nachdem die 20 Zentimeter dicke Tunneldecke auf einem Tunnelabschnitt eingestürzt war, meldete die Nachrichtenagentur Kyodo.

Mehrere Autos standen in Flammen
Allein fünf Leichen seien in einem Minibus gefunden worden, der von herabfallenden Deckenplatten getroffen worden und in Flammen aufgegangen war, berichtete der Fernsehsender NHK. Drei Tote habe es in einem Pkw, einen weiteren in einem Kühllastwagen gegeben. Zwei Frauen waren bei dem Unglück verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden.

Die Betreibergesellschaft Central Nippon Expressway Co. teilte indes mit, die Decke sei in V-Form eingestürzt. Bei einer Routineinspektion im September seien aber keinerlei Defekte entdeckt worden. Die Tunnelverbindung, eine der längsten Japans, ist 35 Jahre alt.

Tunnelgesellschaft entschuldigt sich für Vorfall
Der Präsident der Tunnelgesellschaft, Takekazu Kaneko, entschuldigte sich bei einer Pressekonferenz am Firmensitz in Nagoya für den Unfall. "Es tut mir sehr leid, so einen schweren Unfall verursacht zu haben. Ich setzte nun alles daran, die zu retten, die drinnen zurückgeblieben sind", sagte Kaneko.

Das Unglück ist ein Schlag für Japan als High-Tech-Nation. Das Land rühmt sich seiner robusten Infrastruktur, qualifizierter Arbeitskräfte und strenger Regulierungen, während zugleich Politiker kritisiert werden, fragwürdige Projekte in Auftrag zu geben, die nur den örtlichen Baufirmen nützten. Die Regierung ist auch bestrebt, große Infrastrukturprojekte zu exportieren.

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