Missglückter Diebstahl

„Wir wollten den Maibaum mitnehmen und reparieren“

Oberösterreich
02.05.2024 18:00

Der Stamm eines Maibaums brach in Steyr (OÖ) beim Umwerfen entzwei, Polizisten ertappten sieben Burschen der Landjugend Wolfern auf frischer Tat. Sie durften ihre Beute nicht mehr abtransportieren, mussten sich wegen des Verdachts der Sachbeschädigung rechtfertigen. Im „Krone“-Gespräch kündigen die Übeltäter an, den Baum rasch ersetzen zu wollen. 

Die Idee, den Maibaum der Stadt Steyr zu stehlen, war in der Nacht zum Donnerstag aus einer Laune heraus entstanden. „Wir sind kurz vor Mitternacht zum Stadtplatz gefahren und haben gesehen, dass vor dem Baum keine Autos stehen – diese Gelegenheit wollten wir nützen“, sagt Simon Mayr aus Wolfern.

Der auf der Fahrbahn liegende Baum wurde von Mitarbeitern des Magistrats gesichert, in Stücke gesägt und weggebracht (Bild: Magistrat Steyr)
Der auf der Fahrbahn liegende Baum wurde von Mitarbeitern des Magistrats gesichert, in Stücke gesägt und weggebracht

Der 23-Jährige und sechs Freunde seiner örtlichen Landjugend organisierten einen Anhänger, um die hölzerne Beute abtransportieren zu können. Dann stoppten sie kurzfristig den Autoverkehr, hoben den 24 Meter hohen Baum aus der Verankerung und ließen ihn in die gewünschte Richtung fallen. Ein lautstarker „Plumpser“ erschütterte den Stadtplatz.

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Dass beim Maibaumstehlen etwas kaputtgehen kann, ist völlig normal. In solchen Fällen wird der Schaden dann repariert oder der Baum ersetzt.

Simon Mayr (23), Landjugend Wolfern

Der aus dem Jahr 2021 stammende Maibaum überstand die Aktion leider nicht unversehrt. „Wir haben gesehen, dass er an zwei Stellen gebrochen war. Wir wollten ihn mitnehmen und entweder reparieren oder ersetzen, doch daran hat man uns gehindert“, so Mayr.

Denn sechs Polizisten des nahen Wachzimmers stoppten die Aktion, nahmen die Daten der Burschen auf und warfen ihnen Sachbeschädigung vor. „Sie glaubten, dass wir das Vorhängeschloss an der Verankerung aufgebrochen hätten.“

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Wäre nicht die Polizei eingeschritten, hätte den Schaden niemand bemerkt, weil wir alles wieder komplett hergerichtet hätten.

Maibaumdieb Simon Mayr

Mitarbeiter des Magistrats rückten um 2 Uhr früh aus, entfernten den Baum von der Fahrbahn und stellten Sicherungsgitter auf, damit es zu keinem Unfall kommen konnte. Der Stamm wurde dann in vier Stücke geschnitten und abtransportiert.

Die Maibaumreste vor dem Abtransport (Bild: Magistrat Steyr)
Die Maibaumreste vor dem Abtransport

„Einen Maibaum komplett zu zerstören und dabei Kosten für den Steuerzahler zu verursachen, das hat mit lustigem Brauchtum nichts zu tun“, ärgert sich Stadtchef Markus Vogl. Er fordert von den Dieben nun adäquaten Ersatz.
„Die Vorbereitungen dazu sind bereits voll im Laufen“, beruhigt Mayr im „Krone“-Gespräch.

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