Struktur-Reform

Steirische Spitalslandkarte wird neu gezeichnet

Steiermark
29.04.2024 15:47

Wieder alles neu in der steirischen Spitalslandschaft: Der weststeirische Verbund wird aufgelöst – Voitsberg dockt bei Graz an, das LKH Deutschlandsberg „wandert“ in den Süden.

Die steirische Spitalslandkarte wird (wieder einmal) neu gezeichnet. Der Verbund LKH Weststeiermark wird aufgelöst – das LKH Voitsberg wird in das LKH Graz II integriert, das Spital in Deutschlandsberg bildet ab 1. Jänner 2025 gemeinsam mit den Häusern in Wagna und Bad Radkersburg das LKH Südweststeiermark. Wir haben die wichtigsten Fakten zur neuen Spitals-struktur.

Was bringt die Neustrukturierung?

„Mit der neuen Organisation bilden wir die Lebensrealitäten in der West- und Südsteiermark besser ab“, ist Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP) überzeugt. Zudem sollen die Wege für Patienten wie auch für Rettungsfahrten kürzer werden. Außerdem könne man nun attraktivere und breitere Ausbildungsmöglichkeiten innerhalb der neuen Verbünde bieten.

Präsentierten gestern die neue Spitalsstrukturen: Kages-Vorstandsvorsitzender Gerhard Stark, Kages-Finanzdirektor Ulf Drabek, Gabriele Treichler (Ärztl. Direktorin LKH Weststeiermark), LR Karlheinz Kornhäusl und SPÖ-Klubobmann Hannes Schwarz (v. l.). (Bild: Petru Rimovetz)
Präsentierten gestern die neue Spitalsstrukturen: Kages-Vorstandsvorsitzender Gerhard Stark, Kages-Finanzdirektor Ulf Drabek, Gabriele Treichler (Ärztl. Direktorin LKH Weststeiermark), LR Karlheinz Kornhäusl und SPÖ-Klubobmann Hannes Schwarz (v. l.).

Werden dadurch Leistungen an den einzelnen Häusern wegfallen?

Dies kann laut Gesundheitslandesrat und auch Kages-Chef Gerhard Stark kategorisch ausgeschlossen werden. Die einzelnen Standorte werden demnach sogar gestärkt und abgesichert. Auch eine Bettenreduktion sei kein Thema.

Wer übernimmt die Leitung in den Verbünden?

Laut Stark wird es jeweils ein gemeinsames Direktorium geben – inklusive eines stellvertretenden Verbunddirektors. Die genauen Positionen werden erst festgelegt. Er sei jedenfalls froh, dass durch die neue Struktur arrivierte Führungskräfte an Bord bleiben.

Sind weitere Umstrukturierungen im Kages-Verbund vorgesehen?

Laut Kornhäusl sei diesbezüglich aktuell nichts geplant. Zwischen dem LKH Murtal und dem LKH Hochsteiermark gibt es allerdings eine nun verstärkte Kooperation zwischen den Anästhesie-Teams.

Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP). (Bild: Christian Jauschowetz)
Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP).

Was kostet die Neustrukturierung?

Dies könne im Moment nicht beziffert werden. „Geld darf bei der Gesundheit keine Rolle spielen. Für mich zählt einzig und allein, dass für alle Steirer, unabhängig vom Wohnort, die beste medizinische Versorgung gewährleistet ist“, sagt Kornhäusl.

Bürgermeister befürworten neue Struktur
Warum die LKH-Reform für die Ortschefs keine bittere Pille ist

Wenn die Politik am Spitalswesen herumoperiert, kommt meistens ein lauter Aufschrei aus den Regionen, die üblicherweise von harten Einschnitten betroffen sind. In Mürzzuschlag war das so, in Bad Aussee sowieso, natürlich auch im Ennstal, das drei Krankenhaus-Standorte verliert.

Die jüngste Umstrukturierung löst allerdings keine negativen Reaktionen aus, im Gegenteil. Weil man die Betroffenen in die Gespräche eingebunden hat: Aus Fehlern der Vergangenheit – Stichwort „Drüberfahren“, wie es Ex-Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß oft nachgesagt wurde – hat Nachfolger Karlheinz Kornhäusl gelernt.

Der Voitsberger Bürgermeister Bernd Osprian. (Bild: Robert CESCUTTI Pressefoto)
Der Voitsberger Bürgermeister Bernd Osprian.

Und so bewertet Voitsbergs Bürgermeister Bernd Osprian im „Krone“-Gespräch die Eingliederung ins LKH Graz II als „positiv“: „Damit bildet man die realen Lebensbedingungen besser ab, schon jetzt haben sich unsere Bewohner zumeist Richtung Graz orientiert. Und uns wurde zugesichert, dass der Standort Voitsberg erhalten bleibt.“ Der Verlust der Geburtenstation sei bereits verkraftet, betont Osprian: „Auch hier werden die Leistungen in den Grazer Häusern, auch in den Privatkliniken, gut angenommen.“

Der Deutschlandsberger Bürgermeister Josef Wallner. (Bild: Jürgen Radspieler)
Der Deutschlandsberger Bürgermeister Josef Wallner.

Mit dem Daumen nach oben zeigt auch Deutschlandsbergs Ortschef Josef Wallner: „Drei starke Standorte bilden einen neuen spezialisierten Verbund auf Augenhöhe.“

Ortswechsel nach Stainach-Pürgg, wo ja das Leitspital errichtet werden soll. Von Landesseite heißt es dazu, dass man im Zeitplan liege. Das heißt: Spatenstich noch heuer!

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