„Halali“ in Slowakei

Tierschützer: Jäger erlegten den falschen Bären

Ausland
30.03.2024 16:20

Sogleich hatten Behörden zum „Halali“ geblasen, nachdem – wie berichtet – ein Braunbär in der slowakischen Kleinstadt Liptovský Mikuláš „Amok“ gelaufen war. Denn auf seiner wilden Flucht hatte das Raubtier fünf Passanten angegriffen und zum Teil erheblich verletzt.

Der Bär war am 17. März durch die Stadt geirrt. Auf Handyvideos war zu sehen, dass das aufgeschreckte Tier gestresst zwischen Autos durch die Straßen lief und offenbar einen Fluchtweg suchte. Dabei sprang es Erwachsene und Kinder an, die nicht rechtzeitig ausweichen konnten. Die Menschen zwischen zehn und 72 Jahren erlitten Bisswunden und Kratzer. Eine Person soll fast ein Auge verloren haben. Dennoch konnten die fünf Verletzten nach kurzer Zeit im Krankenhaus wieder nach Hause.

Hier sehen Sie das Facebook-Posting des slowakischen Umweltministers.

Jagd dauerte zehn Tage
Die Jagd auf den aggressiven Vierbeiner dauerte ganze zehn Tage. Am Mittwoch verkündete Umweltminister Tomáš Taraba fast schon mit Triumphgeheul die Tötung des Männchens. Im Einsatz waren das „Einsatzteam Braunbär“ der Naturschutzorganisation SOPSR, die Polizei und Jägerschaft. Sie hatten unter anderem Überwachungskameras aufgestellt. Auch Drohnen wurden eingesetzt, um das Raubtier zu finden und zu identifizieren.

Weibchen erwischt?
Naturschützer hegen jedoch Zweifel an der Rechtmäßigkeit. Sie sind überzeugt, dass das falsche Tier – ein viel kleineres Weibchen – erlegt wurde. Österreichs WWF-Chefin Andrea Johanides übt indes Kritik am Vorstoß von Rumänien, der Slowakei und Finnland, den EU-Schutzstatus für weitere Abschüsse zu senken. Nach dem Zwischenfall fordern das sowohl Teile der Bevölkerung als auch die Jägerschaft.

In der Slowakei gibt es etwa 1100 bis 1200 frei lebende Bären. Im Regelfall gehen sie Menschen aus dem Weg, wenn sie diese rechtzeitig bemerken. Bei überraschendem Aufeinandertreffen oder wenn Bärinnen ihre Jungen bedroht glauben, können sie aber angreifen.

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