Ministerin Susanne Raab (ÖVP) macht mit einer Ankündigung von Bundeskanzler Karl Nehammer Ernst. Das Binnen-I wird nach einer entsprechenden Adaptierung des Kommunikationsleitfadens nun aus dem Bundeskanzleramt gestrichen. Die FPÖ empört sich indes über eine „zwangsgegenderte“ Aussendung des Parlaments.
Liebe Leser*in, LeserIn, Leser:in, Leser_in – das ist nicht sehr leserlich und wird daher aus dem Kanzleramt verbannt. Die Bundeskanzleramtsministerin Susanne Raab (ÖVP) hat den Kommunikationsleitfaden des Bundeskanzleramts entsprechend adaptiert.
Sie beruft sich dabei auf den Rat für deutsche Rechtschreibung, der die Verwendung geschlechtsneutraler Formulierungen und der Paarform empfiehlt. Die ÖVP bedient mit diesem Schritt das von ihr für den Wahlkampf entdeckte Thema. Damit ist sie allerdings nicht allein, auch die FPÖ hat sich den Kampf gegen das Gendern auf die Fahnen geschrieben.
FPÖ ortet „Verunstaltung“
Sie empört sich aktuell über das „Zwangs-Gendern“ durch die Parlamentskorrespondenz. Diese hat im Titel einer Presseaussendung geschrieben: „FPÖ kritisiert Verkehrspolitik der Bundesregierung, zulasten der Pendler:innen.“
Das sei nicht nur eine „Verunstaltung“ der Sprache, sondern widerspreche auch jeglichen Zitierregeln. Denn das nachträgliche Ändern von direkten Zitaten sei nicht erlaubt, so Christoph Steiner, Fraktionsvorsitzender der freiheitlichen Bundesräte.
ÖVP und FPÖ befinden sich mit ihrer Linie auf Mehrheitskurs. Ganze 80 Prozent der Österreicher finden, dass mit dem Gendern übertrieben werde. Über 60 Prozent sind gegen verpflichtende Regeln für „geschlechtergerechte“ Sprache.
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