Ausgerechnet auf den 14. Februar, den Valentinstag, fällt der Equal Pay Day 2024. Er zeigt auf, wie groß die Einkommensdifferenz zwischen Männern und Frauen ist, wenn sie die gleiche oder gleichwertige Arbeit verrichten. Und diese ist teils immer noch beträchtlich.
Blumen, Pralinen, Einladungen zum Essen: Österreichs Frauen dürfen sich freuen, denn sie werden am Valentinstag reich beschenkt. Insgesamt belaufen sich die Ausgaben auf rund 150 Millionen Euro.
Das ändert allerdings nichts daran, dass Frauen bis zum Valentinstag - statistisch gesehen - gratis arbeiten. Oder umgekehrt: Männer müssen erst am 14. Februar zu arbeiten beginnen, um am Jahresende dasselbe Einkommen wie Frauen zu erhalten.
Differenz von etwa 5800 Euro im Jahr
Aktuell beläuft sich der Gender Pay Gap auf 12,4 Prozent entgegen 13 Prozent im Vorjahr. Das sind 45 Kalendertage, die Frauen rechnerisch unbezahlt arbeiten. Im Österreichschnitt ergibt das eine aktuelle Differenz von ca. 5800 Euro im Jahr. Hochgerechnet auf ein Arbeitsleben von 40 Jahren könnte Frau sich um dieses Geld eine Eigentumswohnung leisten.
Gleichzeitig reduziert das geringere Einkommen die Pensionsbemessungsgrundlage. Dadurch sind Frauenpensionen im Schnitt um 37 Prozent oder 935 Euro geringer als Männerpensionen.
In Vorarlberg bis zu 21,1 Prozent weniger Lohn
In Österreich besteht im europäischen Vergleich ein hohes geschlechtsspezifisches Lohngefälle zwischen Frauen und Männern. Die Zahlen der Statistik Austria lassen auch regionale Vergleiche im Bundesgebiet zu, denn entscheidend für die tatsächliche Höhe des Einkommensunterschieds ist das Bundesland. Während in Wien der Pay Gap mit 3,2 Prozent verhältnismäßig klein ist, klafft in Vorarlberg eine Lücke von 21,1 Prozent.
„Schließen der Lohnschere sicherstellen“
AK-Präsidentin Renate Anderl: „Blumen und Schokolade sind nett, aber was Frauen wirklich brauchen, sind faire Entlohnung, das Schließen der Lohnschere und Rahmenbedingungen, die Chancengleichheit in allen Bereichen sicherstellen.“
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