Nach Kinderporno-Fund

Verdächtiger wollte auch noch Polizei austricksen

(Bild: Andi Schiel)

Ein 67-Jähriger aus Kronstorf in Oberösterreich soll auf seinem virtuellen Speicher abscheulichste Kinderpornos gehortet haben, auf denen unter anderem Säuglinge missbraucht wurden. Jetzt sitzt der Verdächtige in Untersuchungshaft. Er bestreitet die Taten, soll außerdem versucht haben, die Auswertung der Daten durch die Polizei zu manipulieren.

„Saubartl“ ist in diesem Fall höchstens ein Hilfsausdruck: 54 Bilder und Videos von kleinen Mädchen bis hin zu Säuglingen, an denen schwerste sexuelle Missbrauchshandlungen vollzogen werden, soll ein 67-Jähriger aus Kronstorf auf seinem Online-Speicher, der sogenannten Cloud, hochgeladen haben – wir haben über den Fall berichtet.

Kein Unrechtsbewusstsein
Doch der bisher Unbescholtene hat offenbar kein Fünkchen Unrechtsbewusstsein: Er ist nicht geständig. Und er versuchte sogar, mittels einer nachgemachten SIM-Card während der Auswertung der Daten durch einen Sachverständigen diese zu manipulieren.

Die entsprechenden Datenträger waren bereits bei einer Hausdurchsuchung am 6. November sichergestellt worden. Weil der Computerfex offenbar glaubte, klüger als die Polizei zu sein, versuchte er, die Ermittler auszutricksen, die ihm aber auf die Schliche kamen und ihn anzeigten. Der „Horror-Opa“ wurde am Montag wegen Verdunkelungsgefahr in Untersuchungshaft genommen.

Staatsanwältin Ulrike Breiteneder

(Bild: Wenzel Markus)

Treffen mit minderjährigen Mädchen
Das vermeintliche „Spiel“ mit den Behörden hat nun ernsthafte Konsequenzen für den Verdächtigen, der sich auch mit zwei minderjährigen Mädchen getroffen und digitalen Missbrauch in einem Chat begangen haben soll, so die bisherige Verdachtslage. 

US-Stelle informierte Bundeskriminalamt
Auch interessant: Der Verdächtige war aufgeflogen, weil das US-amerikanische National Center for Missing & Exploited Children (NCMEC) das Bundeskriminalamt informiert hatte. Das NCMEC ist beim Kampf gegen Kinderpornografie international aktiv.