Große Einkommenskluft

Frauen verdienen deutlich weniger als Männer

Österreich
20.12.2022 10:55

Frauen verdienen in Österreich weiter deutlich weniger als Männer. Das mittlere Bruttojahreseinkommen aller unselbstständig Beschäftigten lag 2021 bei 31.407 Euro - Männer verdienten 37.707 Euro und Frauen nur 24.309 Euro. Dabei war der Unterschied zwischen den Geschlechtern unter Angestellten am größten. Um über dem Durchschnitt zu verdienen, brauchten Frauen einen Uni-Abschluss, bei Männern reichte ein Fachschulabschluss.

Wie der Einkommensbericht des Rechnungshofes zeigt, stieg die Zahl der unselbstständigen Beschäftigten in den Jahren zwischen 2012 und 2021 um 10,8 Prozent von rund 4,1 Millionen auf 4,5 Millionen Menschen. Gegenüber 2012 waren um 1,4 Prozent mehr Frauen ganzjährig vollzeitbeschäftigt, bei den Männern waren es gar um 10,2 Prozent mehr. Zuwächse gab es aber vor allem bei der Teilzeit: Hier stieg die Anzahl der Beschäftigungsverhältnisse bei den Frauen um 14,4 Prozent und bei den Männern um 14,9 Prozent.

Kluft nur bei Beamten kaum vorhanden
Frauen verdienten 2021 in allen Beschäftigungsgruppen weniger als ihre männlichen Kollegen. Das mittlere Bruttojahreseinkommen von Arbeiterinnen und Arbeitern lag 2021 bei 23.248 Euro - wobei Frauen 13.434 Euro und Männer 30.030 Euro verdienten. Bei den Angestellten standen am Lohnzettel brutto im Schnitt 35.302 Euro - Frauen erhielten 26.953 Euro, bei Männern waren es 49.642 Euro. Vertragsbedienstete bekamen durchschnittlich 37.770 Euro - hier lag das Einkommen für Frauen durchschnittlich bei 34.134 Euro und für Männer bei 43.971 Euro. Beamtinnen und Beamte verdienten mit 60.974 Euro (Frauen) und 61.673 Euro (Männer) unterdessen nahezu gleich viel.

Unterschiede durch Teilzeit und Branchen
Die größten Geschlechterunterschiede beim Einkommen gab es damit unter Angestellten. Ein großer Teil der Unterschiede zwischen Arbeiterinnen und Arbeitern sowie unter Angestellten lässt sich mit dem hohen Frauenanteil in Teilzeitbeschäftigung erklären. So waren im Jahr 2021 rund 81 Prozent der Teilzeitbeschäftigten Frauen, unter den Vollzeitbeschäftigten lag der Frauenanteil bei 33 Prozent.

Außerdem sind die Verdienstmöglichkeiten meist geringer in Branchen, in denen überwiegend Frauen tätig sind. Dazu zählen etwa das Gesundheitswesen, die Beherbergung und die Gastronomie. Zu den Branchen mit den höchsten Einkommen gehört die Energieversorgung, hier waren deutlich mehr Männer als Frauen beschäftigt.

Selbst Uni-Abschluss bringt Frauen weniger Geld
Auch in allen Bildungsschichten verdienten Männer 2021 deutlich mehr als Frauen. So brauchten Frauen in Vollzeitbeschäftigung einen Universitäts- oder Hochschulabschluss, um über dem Durchschnitt zu verdienen (45.522 Euro brutto für ganzjährig Vollzeitbeschäftigte), bei Männern reichte bereits ein Fachschulabschluss aus. Die größten Einkommensunterschiede gab es zwischen Frauen und Männern, die eine Lehre absolviert haben (Frauen: 32.905 Euro, Männer: 44.515 Euro), knapp gefolgt von Hochschulabsolventinnen und -Absolventen. Auch wenn Frauen eine Universität abschließen, verdienen sie mit 54.140 Euro signifikant weniger als ihre männlichen Kollegen mit 72.002 Euro.

Kluft bei Pensionen
Ebenfalls weiter große Unterschiede gibt es bei den Pensionen. Während Männer im Durchschnitt 29.574 Euro brutto jährlich bekommen, liegt das mittlere Bruttojahreseinkommen bei Frauen mit 18.638 Euro deutlich darunter.

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