Zwei Täter verurteilt

Falsche Polizisten nach Beutezug geschnappt

Niederösterreich
02.05.2025 05:58

Gleich dreimal schlugen falsche Polizisten im Weinviertel in Niederösterreich zu – und tappten beim letzten Mal in die Falle. Nun fassten zwei Deutsche wegen schweren Betruges Haftstrafen aus.

„Herr Richter, ich hab so Angst gehabt“, erklärt eine Rentnerin aus dem Marchfeld im Zeugenstand. Als Anfang des Jahres gegen 18.30 Uhr ihr Telefon läutete, ahnte sie nichts Böses. „Hier spricht die Polizei. In der Nachbarschaft ist eingebrochen worden. Ihr Haus ist als Nächstes dran. Wir schicken jetzt einen guten Mann zu ihnen, der ihre Wertgegenstände sicher verwahrt“, erklärt eine Männerstimme am anderen Ende der Leitung.

Kurze Zeit später klopfte es dreimal an der Tür (ein zuvor vereinbartes Zeichen), dann heimste ein Mann eifrig Goldschmuck, Perlenketten und Geld an sich. „Ich war misstrauisch, darum habe ich einen Ausweis verlangt“, so die Pensionistin. Am Handy wird ihr ein gefälschter Polizeiausweis präsentiert.

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Mit der Betrugsmasche werden hochbetagte und schutzbedürftige Menschen um ihre Habseligkeiten gebracht.

Ein Richter am Landesgericht St. Pölten

Schnell war klar: Die betagte Dame war auf falsche Polizisten hereingefallen. Die Betrüger suchten derweil samt Beute das Weite. Einen Tag später schlugen die beiden erneut zu: Diesmal bemerkte das ausgewählte Opfer aufgrund einer Demenzerkrankung nicht einmal, dass es Opfer eines Trickbetruges wurde. Erst als die Weinviertlerin ihre Tochter anruft, schrillen die Alarmglocken: „Ich hab kein Geld mehr und der ganze Schmuck ist weg“, erklärt sie am Telefon. Prompt wurde die echte Polizei verständigt. Beim dritten Versuch scheiterten die Kriminellen, für beide klickten die Handschellen.

Urteile noch nicht rechtskräftig
Nun fassten ein 36-jähriger Deutscher und sein Fahrer (27) wegen schweren gewerbsmäßigen Betruges nicht rechtskräftig zwei Jahre und acht Monate Gefängnis sowie 18 Monate teilbedingte Haft aus. Sie zeigten sich zuvor zu ihren Taten geständig.

Der mehrfach vorbestrafte Haupttäter wollte Schulden und seine Drogensucht mit den „Polizeitrick-Coups“ finanzieren. Zwei „Nasen“ Kokain und ein Joint waren notwendig, damit er die Tat überhaupt durchführen konnte. Der Jüngere war als Beitragstäter nur ein kleines Rad im Getriebe. 

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