Der C4 Aircross ist ein Drilling-Drittel aus der Geschwisterei mit Mitsubishi ASX und Peugeot 4008. Wobei sich der Charakter vor allem vom kantigen Japaner, der zugleich der technische Vater ist, deutlich abhebt.
Auffälligstes Merkmal sind die leicht böse wirkenden senkrechten LED-Leisten an der Front, die einen Schulterschluss zur designorientierten DS-Linie herstellen. Ehrenhaft ist auch der in die Motorhaube hineinragende Citroën-Doppelwinkel. Die Bezeichnung DS4 Aircross wäre durchaus angebracht, aber vielleicht sticht die Franzosen ja noch irgendwann der Hafer und sie legen ein Coupé-SUV nach, dafür bräuchte man das "DS" dann. Träumen darf man ja mal.
Ganz schön Platz
Der schicke, kompakte Franzose ist etwa einen halben Meter kürzer als der C-Crosser, hat aber den gleichen Radstand. Das tut dem Platzangebot im Innenraum gut, wo man sich zu viert durchaus wohlfühlt. Der Kofferraum des 4,34-Meter-SUVs geht mit 442 Litern in Ordnung.
Während Designer Carlo Bonzanigo außen viele Freiheiten genossen hat, von Mitsubishi nur die Türen und das Dach übernehmen musste und dem Aircross deshalb eine überraschend eigenständige Form geben konnte, hat es innen nur für ein wenig mehr Lack und Leder gereicht. Auch wenn manche Konsolen jetzt tiefschwarz glänzen und andere vor Chrom strahlen, blickt man deshalb doch in eine zu unharmonische Landschaft, stolpert über zu viele verschiedene Materialien und wundert sich etwa über eine billige Blende, wo man zugunsten des Startknopfes das Zündschloss weggelassen hat.
Immerhin gibt es ein paar nette Extras auf der Ausstattungsliste. So kann man den Aircross auch mit einem schlüssellosen Zugangssystem, einem Touchscreen-Navi und einer Festplattenjukebox oder einem riesigen Glasdach bestellen. Und Sicherheitsfeatures wie der Einschlafwarner oder die sieben Airbags sind sowieso immer an Bord.
Der Schöne spielt auch gerne den Dreckspatz
Ebenfalls gegen Aufpreis wird ein zuschaltbarer, flexibler Allradantrieb angeboten. Bei ersten Ausfahrten hat der sich bestens bewährt. Es ist erstaunlich, wie weit man mit 16,8 Zentimeter Bodenfreiheit, ohne Sperren und ohne Bergabfahrhilfe im Gatsch abseits der Straße kommt.
Für den Aircross stehen ein Benziner und zwei Dieselmotoren zur Wahl. Im Basismodell arbeitet ein 1,6-Liter-Benziner mit 117 PS. In der Spitzenversion kommt ein 1,8 Liter großer Diesel mit 150 PS zum Einsatz, und die meistverkaufte Variante wird wohl der Diesel mit 1,6 Liter Hubraum und 115 PS werden. Der ist eine PSA-Eigenentwicklung und glänzt dank Stopp-Start-Automatik mit umweltfreundlichen 4,6 Liter Normverbrauch (Frontantrieb) und bäriger Kraftentfaltung. Mit Frontantrieb beschleunigt er den 1,3-Tonner in 10,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h.
Der kleinere Diesel hat die Nase vorn
Interessant ist der direkte Vergleich der beiden Dieselmotoren: In der Allradversion (den großen gibt es nur mit 4WD) fällt die Mehrleistung kaum ins Gewicht. Der kleine schafft den Standardsprint in 11,6 Sekunden, der große nimmt ihm nur eine Zehntelsekunde ab. Das liegt daran, dass er mit 300 Nm nur 30 Nm mehr maximales Drehmoment hat und das auch noch später anliegt (2.000 statt 1.750/min.). Und er wiegt 70 kg mehr (1.495 kg). Da wird es schon schwer zu argumentieren, warum man 3.000 Euro Aufpreis zahlen soll. Außerdem verbraucht er im Normmittel mit 5,6 l/100 km einen Dreiviertelliter mehr. Gut, in der Endgeschwindigkeit liegt er mit 198 zu 180 km/h vorn.
Ab 22.390 Euro ist der Citroën C4 Aircross zu haben, der Dieseleinstig liegt knapp 3.000 Euro drüber. Allrad kostet per se 2.000 Euro Aufpreis, ist aber nur in einer teureren Ausstattungsvariante erhältlich. Die sollte man sich aber ohnehin mindestens gönnen – wegen des coolen LED-Tagfahrlichts.
Warum?
Warum nicht?
Oder vielleicht …
… Mazda CX-5, Peugeot 4008, Nissan Qashqai, Toyota RAV-4, VW Tiguan
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