"Vollhorst 2.0"

Seehofer rief zur Facebook-Party – (fast) keiner kam

Ausland
09.05.2012 10:18
Das Chaos blieb aus - ebenso der Ansturm: Eine Facebook-Party von CSU-Chef Horst Seehofer, zu der er auch Kritiker seines politischen Kurses eingeladen hatte, ist am Dienstagabend äußerst lahm verlaufen. Laut Polizei fanden sich trotz der Anmeldung von fast 2.600 Nutzern weniger als 500 Menschen in der Münchner Nobeldisco P1 ein - darunter fast ausschließlich CSU-Mitarbeiter und Journalisten. Und Seehofer-Gegner konnten sich nicht einmal zu ihren angekündigten Störungen der Festivität durchringen...

Polizeisprecher Wolfgang Wenger berichtete von "keinerlei Auffälligkeiten" rund um die Party. Es habe zwar Hinweise auf Verabredungen zu Störungen der Veranstaltung gegeben, davon sei aber schließlich nichts zu sehen gewesen.

Zumindest vereinzelt wurden aber auch der CSU fernstehende Gäste gesichtet. "Ich finde es ganz lustig", sagte etwa der 26-jährige Student Ludwig Gengnagel. Allerdings sei es auch "lächerlich", dass ausgerechnet Seehofer eine Facebook-Party mache: "Man weiß ja auch, dass er rückwärtsgewandt ist."

Seehofer: "Ich bin zufrieden"
Der bayerische Ministerpräsident hatte auf seiner Seite beim sozialen Netzwerk zur Party eingeladen und geschrieben, es sei ihm "ein echtes Anliegen, Euch persönlich kennenzulernen". Trotz des marginalen Andrangs erklärte er nach dem Event: "Ich bin zufrieden." Facebook sei eine neue Erscheinungsform, die in der Bevölkerung immer mehr Akzeptanz erfahre. "Irgendwann muss man beginnen."

Laut "Spiegel Online" entwickelt sich Seehofers Anbiederung bei der vorwiegend jungen Netzgemeinde jedoch eher zum Running Gag im Internet. Demnach fragte etwa ein Twitter-User: "Wer kennt es nicht? Die panische Angst davor, eine Einladung von Horst Seehofer zu seiner Facebook-Party zu bekommen." Zudem werde Seehofer in Tweets vereinzelt wenig schmeichelhaft in "Vollhorst 2.0" umgetauft.

Immer wieder ausufernde Partys
Facebook-Partys mit Hunderten oder sogar Tausenden Teilnehmern in privaten Räumlichkeiten wie Familienhäusern oder Wohnungen sind in der Vergangenheit aus dem Ruder gelaufen und mussten wegen des großen Ansturms sowie massiven Verwüstungen von der Polizei beendet werden (siehe Infobox).

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