"Vorwärts, Amerika"

Obama läutet Wahlkampf um Präsidentschaft ein

Ausland
06.05.2012 13:47
Mit Kundgebungen in zwei besonders umkämpften US-Staaten hat US-Präsident Barack Obama den offiziellen Startschuss für seinen Kampf um eine zweite Amtszeit gegeben. Sechs Monate vor der Wahl pries Obama am Samstag vor jubelnden Anhängern in Ohio und Virginia seine Bilanz der vergangenen dreieinhalb Jahre im Weißen Haus und grenzte sich scharf von seinem wahrscheinlichen republikanischen Herausforderer Mitt Romney ab.

"Ich garantiere euch, wir werden dieses Land nach vorne bringen. Wir werden zu Ende bringen, was wir angefangen haben", rief Obama den rund 8.000 Menschen in der Sporthalle der Virginia Commonwealth University in Richmond zu.

Zuvor war er bereits vor rund 14.000 Anhängern in Columbus im Bundesstaat Ohio aufgetreten. In beiden Bundesstaaten deuten Umfragen auf ein enges Duell zwischen Obama und Romney bei der Präsidentschaftswahl am 6. November hin.

Obama setzt in Kampagneauf Fortschritt
Der Präsident versuchte am Samstag, die Welle der Begeisterung wieder aufleben zu lassen, die ihn 2008 als ersten Afroamerikaner in das höchste Staatsamt der USA getragen hatte. Während Obama vor vier Jahren auf die Schlagworte "Hope and Change" (Hoffnung und Wandel) gesetzt hatte, wählte er für seine Kampagne nun den Slogan "Forward" (Vorwärts) - als Gegenentwurf zur Politik der gegnerischen Republikaner, die der Demokrat als rückwärtsgewandt brandmarkte.

Obama pries die Gesundheitsreform als zentrale Leistung seiner ersten Amtszeit. Außenpolitisch führte er die Tötung von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden, den Abzug der US-Truppen aus dem Irak und einen Fahrplan für ein Ende des Militäreinsatzes in Afghanistan als Erfolge an. Zugleich präsentierte er sich als Verfechter sozialer Gerechtigkeit: "Jeder muss eine faire Chance bekommen. Und darum bewerbe ich mich um eine zweite Amtszeit."

Der Präsident erinnerte daran, dass er sein Amt inmitten der größten Rezession seit den 1930er-Jahren angetreten habe. "Wir geben nicht auf, gemeinsam kämpfen wir uns zurück", sagte Obama, der vor dem Hintergrund der schleppenden Erholung der Wirtschaft um seine Wiederwahl bangen muss. Die jüngsten Zahlen vom Jobmarkt zeigten nur einen minimalen Rückgang der Arbeitslosenquote auf 8,1 Prozent. Doch Obama beschwor seine Anhänger: "Wir machen Fortschritte."

Obama "lästert" erstmals über Romney
Erstmals nahm sich Obama auch ausführlich Romney vor, den die Republikaner aller Voraussicht nach Ende August zu ihrem Kandidaten krönen werden. Der Präsident nannte seinen Herausforderer einen "Patrioten" und guten Familienvater, der eine erfolgreiche Karriere als Geschäftsmann hingelegt habe. Allerdings habe Romney "die falschen Lehren aus seinen Erfahrungen" gezogen und richte seine Politik einseitig auf die Reichen aus. Der Ex-Gouverneur von Massachusetts werde "schlechte Ideen" der Republikaner wie Steuersenkungen für Millionäre und Kürzungen für Sozialprogramme durchwinken, warnte Obama.

Romneys Lager mokierte sich dagegen über Obamas "luftige Wahlkampfreden". Fakt sei weiterhin, dass "amerikanische Familien unter seiner Verantwortung mit Schwierigkeiten kämpfen", erklärte Sprecherin Andrea Saul. Die Wähler würden Obama die Quittung für seine "gebrochenen Versprechen und wirkungslose Führung" geben.

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