Basis des BMW-Mini

Ora 03: Die Katze ist tot, es lebe der China-Mini?

Motor
20.12.2023 10:45

Die Basis vom Mini, das Gesicht irgendwie vom Beetle - der GWM Ora 03 spielt die Sympathiekarte. Erfolg soll er ab Sommer 2024 auch in Österreich haben, und zwar ohne die bisherigen Katzenassoziationen: Den Namen „Funky Cat“ haben seine chinesischen Eltern bereits gestrichen. Jetzt müssen sie sich nur noch mit einem Importeur einig werden.

(Bild: kmm)

GWM, ausgeschrieben Great Wall Motors, will künftig als Marke auftreten, nicht mehr nur als graue Eminenz im Hintergrund. Deshalb ist Ora nur noch eine Modell-, keine Markenbezeichnung mehr. Trotzdem kommt noch „03“ als weitere Modellbezeichnung dazu, denn es gibt auch noch weitere Ora-Baureihen. Inwiefern dann GWM als Marke in Erscheinung tritt, wird sich zeigen. Jedenfalls macht der chinesische Konzern ein ziemliches Gsturl um seine Nomenklatur.

Egal, wie er heißt: Der Ora 03 ist ein frisches, kleines Elektroauto. Wobei - soo klein auch wieder nicht: Immerhin 4,24 Meter ist er lang, also knapp VW-ID.3-Maß. Der Antrieb ist etwas schwächer. Trotzdem versteckt er sich auch beim Preis nicht hinter dem Wolfsburger, aber dazu später.

Die Heckleuchten sind gut versteckt. (Bild: Stephan Schätzl)
Die Heckleuchten sind gut versteckt.

Das Platzangebot geht für die Größe sehr in Ordnung, man sitzt gut im zweifarbigen, poppig-wohnlichen Interieur, auch auf der Rückbank. Wenn auch auf relativ kurz geratenen Sitzen, die mit karogestepptem Kunstleder edel wirken. Etwas klein ist nur der Kofferraum, 228 Liter passen hinter die hohe Ladekante, 858, wenn man umklappt.

Vernünftige Motor-, aber schwache Ladeleistung
In Sachen Motorleistung hält sich der Ora 03 zurück: 126 kW/171 PS überstellt der Elektromotor an die Vorderräder, dazu ein maximales Drehmoment von 250 Nm. Egal, ob es sich um das Basis- oder das Topmodell mit dem sportlichen Namen GT handelt. Der Unterschied liegt in der Ausstattung sowie in der Kapazität der Batterie: 48 kWh und eine WLTP-Reichweite von 320 km stehen 63 kWh und 400 km gegenüber. Größe und Gewicht der Akkus sind annähernd gleich, allerdings muss sich das Basismodell mit einem Lithium-Eisen-Phosphat-Akku begnügen, der GT hat Nickel-Kobalt-Mangan.

(Bild: Great Wall Motors)
(Bild: Great Wall Motors)
(Bild: Great Wall Motors)
(Bild: Great Wall Motors)
(Bild: Great Wall Motors)

Beide sind flott genug auf der Straße, der Standardsprintwert liegt bei gut acht Sekunden. 160 km/h Höchstgeschwindigkeit können als üblich bezeichnet werden. Deutlich mehr Zeit lässt sich die Anlage beim Laden. Mit einer maximalen Ladeleistung von 64 bzw. 67 kW dauert es gefühlt ewig, bis die Batterie auf 80 Prozent geladen ist. Bei der kleinen braucht es - gemessen ab 15 Prozent - 42,4 Minuten, bei der großen gar 48 Minuten. Zum Vergleich: VW gibt für den 77-kWh-Akku des ID.3 eine Ladezeit von 30 Minuten an, um von fünf (!) Prozent auf 80% zu kommen.

Wechselstrom gönnt sich der Ora 03 serienmäßig mit 11 kW.

Spritzig unterwegs
Dass der kleine Ora nicht so stark motorisiert ist wie die Konkurrenz, fällt nicht wirklich ins Gewicht. Die 1580 kg DIN-Gewicht des Topmodells kommen gut vom Fleck, jedenfalls besser als alles, was wir früher so als Brot-und-Butter-Autos gefahren haben (okay, Brot und Butter ist angesichts des Kaufpreises eigentlich ziemlich vermessen).

Die Lenkung ist zielgenau, aber gefühllos. Das Fahrwerk ist straff, aber sie werden es wohl kaum im Mini übernehmen.

(Bild: Great Wall Motors)
(Bild: Great Wall Motors)
(Bild: Great Wall Motors)
(Bild: Great Wall Motors)

Das Navitainment ist verspielt, was hier viel besser herpasst als im Markenbruder Wey 03. Doch auch hier sind die Assistenzsysteme bisweilen etwas aufdringlich.

Fahrzit
Gebaut wird der Ora 03 in Baoding, gemeinsam mit BMWs neuem Mini. Die endgültigen Preise und Ausstattungslisten werden wir wohl erst erfahren, wenn feststeht, wer die Modelle von GWM nach Österreich importiert und hierzulande verkauft. Das soll spätestens im Sommer starten. In Deutschland werden zwischen 39.000 und 49.500 Euro aufgerufen. Ganz schön viel für einen chinesischen Kompaktwagen ohne herausragende technische Eigenschaften.

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(Bild: kmm)



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