Gesalzener Preis

Teures „Nudelsalz“ ist Werbeschmäh des Jahres

Österreich
14.12.2023 08:55

Der „Werbeschmäh des Jahres“ steht fest. In diesem Jahr darf sich das Bad Ischler Nudelsalz den „Sieg“ für den ärgerlichsten Marketing-Trick der Lebensmittelbranche auf seine Fahnen heften. Der Hersteller Salinen Austria AG bewerbe ganz normales Salz in Drops-Form als Innovation für perfekt gesalzenes Nudelwasser, kritisierte Foodwatch Österreich. Für diesen Marketing-Gag zahle man rund zwölf Mal mehr als für das herkömmliche, lose Salz im bekannten Papierpackerl.

Ins Rennen um den Titel „Werbeschmäh des Jahres 2023“ gingen neben dem Bad Ischler Nudelsalz das Eskimo Cremissimo Vanille Eis, das Heinz Tomaten Ketchup, der More Nutrition 2 Kalorien Ölspray und der San Lucar Mango Maracuja Smoothie. In einem Online-Voting konnten Konsumentinnen und Konsumenten unter den fünf ärgerlichen Lebensmitteln ihren Favoriten wählen. Sieger ist 2023 das Bad Ischler Nudelsalz gefolgt von Eskimo Cremisssimo Vanille auf Platz 2 und dem More Nutrition 2 Kalorien Ölspray.

Absurde Preisgestaltung für vermeintliches Luxusprodukt
Als „Sieger“ des Votings wird der Salinen Austria AG am Donnerstag an ihrem Firmensitz in Ebensee von den Konsumentenschützern von Foodwatch die Urkunde für den „Werbeschmäh des Jahres 2023“ überreicht. Das oberösterreichische Unternehmen wird aufgefordert, „die absurde Preisgestaltung für dieses vermeintliche Luxusprodukt zu beenden“, so Foodwatch. „Gerade in Zeiten der massiven Lebensmittelteuerung finden wir es absurd, dass eine Hersteller ganz normales Salz zum Wucherpreis verkauft und dann auch noch dafür wirbt, es wäre eine Innovation. Das ist unserer Meinung nach unverschämt“, sagten die beiden Leiterinnen von Foodwatch Österreich, Lisa Kernegger und Heidi Porstner.

Herkömmliches Salz in Drops-Form
Für Konsumentinnen und Konsumenten sei der tatsächliche Preis schwer durchschaubar. Auf dem Glas ist nämlich die Stückzahl, nicht aber das Gewicht in Gramm angegeben. Das erschwert den Preisvergleich unnötig. „Wir wollen mit Bad Ischler über die Absurdität dieses Produktes und den irreführenden Aspekt sprechen. Das Produkt wird als etwas Besonderes dargestellt. Drin ist aber einfach herkömmliches Salz in Drops-Form gepresst. Unsere Forderung ist, dass Bad Ischler den Preis für das Nudelsalz jenem für herkömmliches Salz anpasst“, sagten die beiden Foodwatch-Leiterinnen.

Im Lebensmittelbereich liegt einiges im Argen
Überzogene Preise, Etikettenschwindel und irreführende Werbeversprechen würden Konsumentinnen und Konsumenten das Einkaufen erschweren, macht Foodwatch mit dem „Werbeschmäh des Jahres“ deutlich. Immer wieder wecken Hersteller durch überzogene Marketing- oder Werbemaßnahmen Erwartungen, die so nicht erfüllt werden. Sowohl das EU-Lebensmittelrecht als auch das österreichische Lebensmittelrecht besagen allerdings, dass Konsumentinnen und Konsumenten weder durch Werbung noch durch die Aufmachung von Produkten in die Irre geführt werden dürfen. Die Realität sehe laut Footwatch anders aus.

foodwatch Österreich

foodwatch Österreich deckt Missstände rund um die Vermarktung von Lebensmitteln auf, macht Menschen darauf aufmerksam, konfrontiert Unternehmen mit den Kritikpunkten und fordert sie auf, die Produkte konsument*innenfreundlicher zu gestalten. Als unabhängige, spendenfinanzierte NGO geht foodwatch keine Kooperationen mit Unternehmen oder politischen Institutionen ein. So kann die NGO unabhängig und glaubwürdig Missstände aufzeigen und frei agieren.

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