Ringen um neuen KV

Warnstreiks im Handel mitten im Weihnachtsgeschäft

Wirtschaft
12.12.2023 12:41

Im Ringen um mehr Lohn halten Österreichs Handelsangestellte diese Woche wieder Warnstreiks ab. Die nächste - sechste - Verhandlungsrunde zum neuen Kollektivvertrag findet erst am Freitagnachmittag statt. 

Am Mittwoch und Donnerstag plant die GPA noch befristete Streiks und „verschiedenste kleine Aktionen“, hieß es am Dienstag in einer Aussendung. Aufgrund der Verhandlungen seien die geplanten Großaktionen, Streiks und „Hot-Spot-Aktionen“ für Freitag aber vorerst ausgesetzt worden.

„Endlich Weg frei machen“
Man erwarte sich für kommenden Freitag von den Arbeitgebern, dass sie den „Vorschlag für einen fairen, sozial ausgewogenen Abschluss aufgreifen und endlich den Weg für einen Abschluss frei machen“, so die gewerkschaftliche Chefverhandlerin Helga Fichtinger.

Acht Prozent plus - Angebot ausgeschlagen
Auf das Angebot der Arbeitgeber für eine Erhöhung der Gehälter um acht Prozent ohne soziale Staffelung hatte sich die Gewerkschaft bei der fünften Verhandlungsrunde nicht einlassen wollen. Beim Handels-KV geht es um die Gehälter von 430.000 Angestellten und Lehrlingen. Es ist der größte Branchen-Kollektivvertrag in Österreich. Die Gewerkschaft pocht auf ein Plus von 9,4 Prozent. Die rollierende Inflation von Oktober 2022 bis September 2023 lag bei 9,2 Prozent.

Sollte es in den nächsten Tagen zu keiner Einigung zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern kommen, will die Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) eine Empfehlung für „eine nachhaltige Gehaltserhöhung“ an die Unternehmen abgeben. Eine Empfehlung habe „keinerlei rechtliche Verbindlichkeit und würde einem bewährten System der sozialpartnerschaftlichen Gehaltsfindung, das wesentlich zum Erfolg der österreichischen Wirtschaft beigetragen hat, mutwillig großen Schaden zufügen“, kritisierte Gewerkschafterin Fichtinger.

Handelsobmann: „Benya-Formel mehr als erfüllt“
WKO-Handelsobmann Rainer Trefelik sieht die Einhaltung der sogenannten Benya-Formel als bereits „mehr als erfüllt“ an, weil die Produktivität und die Umsätze im Handel rückläufig seien. Bei dieser Formel sind die Inflationsrate der vergangenen zwölf Monate plus das durchschnittliche Produktivitätswachstum Ziel des Ausgleichs in den KV-verhandlungen.

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