Schwarze Serie in Oberösterreich: Es gab innerhalb von nur 24 Stunden drei schwere Unfälle auf Bahnübergängen. In Micheldorf endete ein Zusammenstoß tragisch, in Burgkirchen wurde ein Lenker schwer verletzt und nur in Aurolzmünster verlief der Zusammenstoß von Zug und Auto glimpflich.
Der schwerste davon passierte am Freitag gegen 11.50 Uhr auf einem Bahnübergang in Micheldorf. Dieser ist mit Signalanlage und Halbschranken gesichert. Ein Ukrainer (43), der seit einigen Jahren mit seiner Familie in der Kremstalgemeinde wohnt, kam mit seinem Pkw zwischen den heruntergelassenen Schranken zum Stillstand. Der Lokführer leitete eine Notbremsung ein.
Laut den ÖBB gab es heuer in OÖ bis September neun Unfälle mit einem Zug und einem Pkw. Seit Donnerstag kamen aber gleich drei dazu. Der Unfall am Freitag war der erste tödliche im heurigen Jahr.
Beim Zusammenstoß wurde der weinrote Skoda Fabia erfasst und etwa 100 Meter mitgeschleift. Anrainer bargen den reglosen Lenker, der nicht mehr ansprechbar war, und begannen mit der Reanimation. Um 12.16 Uhr stellte der Notarzt den Tod fest.
Lokalführer hatte noch Warnzeichen abgegeben
Der Lokführer gab an, dass er noch ein Warnzeichen abgegeben hatte und der stehende Skoda noch einen Ruck vorwärtsmachte, als wäre der Motor abgestorben. Das Kriseninterventionsteam betreute das Zugpersonal, die etwa 50 Fahrgäste und die Angehörigen des Verstorbenen.
Ampelanlage war bereits auf „rot“ gestellt
Die Serie hatte am Donnerstag um 14.15 Uhr in St. Georgen an der Mattig (Gemeinde Burgkirchen) begonnen. Ein Braunauer (48) überquerte, ohne stehenzubleiben und im gleichbleibenden Tempo, den Bahnübergang, bei dem die Ampelanlage bereits auf „rot“ gestellt war. Er hatte offenbar einen von rechts kommenden Regionalzug, der mit 18 Fahrgästen besetzt war, übersehen. Trotz Notbremsung des Triebwagenfahrers (44) kam es zur Kollision. Der Pkw wurde gegen die Rotlichtanlage und ein dort befindliches Marterl geschleudert. Der Wagen war nur noch ein Schrotthaufen. Der Braunauer wurde schwer verletzt, er war aber noch ansprechbar. Der 48-Jährige kam ins Spital.
Drei Stunden später krachte es erneut
Drei Stunden später hatte es auch auf einem Bahnübergang in Altenried in der Gemeinde Aurolzmünster gekracht: Ein Ungar (20) überquerte mit einem Kleintransporter den unbeschrankten Bahnübergang, ignorierte die Stopptafel und übersah einen von rechts kommenden Regionalzug. Der Lokführer (35) gab noch ein Pfeifsignal ab und leitete eine Notbremsung ein. Dennoch kam es zum Zusammenstoß. Der Ungar, die 24 Fahrgäste und der Lokführer blieben unverletzt.
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