Vorarlbergs Arbeiterkammer-Präsident Bernhard Heinzle geht vor dem Hintergrund der laufenden Metaller-KV-Verhandlungen mit den Arbeitgebervertretern hart ins Gericht.
Die Vorarlberger Arbeiterkammer ist zwar politisch „schwarz“, angesichts der zähen Metaller-Verhandlungen schlägt deren Präsident aber fast schon klassenkämpferische Töne an: „Die Arbeitnehmervertreter brauchen in den kommenden Wochen unsere maximale Unterstützung, denn es wäre für die arbeitenden Menschen fatal, wenn die Belastung durch Teuerung und Inflation einmal mehr auf ihre Schultern geladen wird“, gibt Heinzle die Richtung vor.
Für die harte Linie der Arbeitgeber hat er kein Verständnis: „Was besonders befremdlich ist: Die Arbeitgeber-Verhandler kommen ihrer Rolle und Aufgabe als Sozialpartner nicht nach.“
Vorleistung müsse abgegolten werden
Das zeige sich unter anderem daran, dass sie die Fakten ignorieren würden. So seien die Arbeitnehmer bereits in Vorleistung gegangen und hätten seit dem Jahr 2020 einen Reallohnverlust von 7,3 Prozent erlitten. Diese Vorleistung müsse jetzt mit entsprechenden Lohnsteigerungen abgegolten werden. Den Einwand, massive Lohnerhöhungen würden nur die Inflation befeuern, lässt Heinzle nicht gelten: „Da die Löhne und Gehälter im Nachhinein verhandelt werden, besteht keine Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale - das bestätigen auch etliche Ökonomen. Angetrieben wurde die Inflation vielmehr von einer Gewinn-Preis-Spirale.“
Da die Löhne im Nachhinein verhandelt werden, besteht keine Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale. Angetrieben wurde die Inflation vielmehr von einer Gewinn-Preis-Spirale.
Bernhard Heinzle, Präsident der AK Vorarlberg
Schlechter Stil und zudem widersinnig sei auch, dass die Arbeitgebervertreter immer wieder versuchen würden, die teilweise Abschaffung der kalten Progression oder staatliche Teuerungsausgleichshilfen in die Löhne und Gehälter mit einzurechnen. „Denn sonst müsste man ja auf der anderen Seite auch die üppigen Wirtschaftsförderungen und Covid-Beihilfen mitberücksichtigen. Davon wollen die sonst so ’harten Hunde’ aber nichts wissen“, schimpft der AK-Präsident. Die Arbeitgeber seien nun gefordert, ein akzeptables Angebot auf den Tisch zu legen. „Die Menschen brauchen dringend höhere Löhne und Gehälter, um über die Runden zu kommen!“
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