Steirer-Knowhow

AVL baut Wasserstoff-Rennmotor mit Super-Leistung

Motor
17.10.2023 18:15

Dem steirischen Technologiekonzern AVL ist beim Bau seines speziell für den Einsatz im Rennsport zugeschnittenen Wasserstoff-Verbrennungsmotors ein Etappensieg gelungen: Die Zweiliter-Maschine erreichte am Prüfstand 410 PS!

(Bild: kmm)

Damit ist es der Abteilung AVL Racetech gelungen, die in der Simulation errechneten Werte ihres ersten in Eigenregie gebauten wasserstoffbetriebenen 2-Liter-Turbomotors am Prüfstand zu belegen. Ein Demonstrationsmodell des H2-ICE Rennmotors war beim „Aachen Colloquium Sustainable Mobility“ erstmals öffentlich zu sehen.

Höhere Literleistung als gewöhnlich
Anders als bei anderen Wasserstoff-Verbrennern, die gewöhnlich mit hohem Luftüberschuss betrieben werden (sogenannter Magerbetrieb, Anm.) und daher vergleichsweise wenig Leistung generieren, lasse sich mit dem neuen Rennmotor bei nur leicht magerem Betrieb ein Leistungsniveau von etwa 150 kW pro Liter erzeugen. Der Turbomotor liege damit in einem Bereich, in dem sich heute seriennahe Kundensportklassen bewegen würden. Um dieses Ergebnis zu erzielen, wird per Injektor zusätzliches Wasser in die Ansaugluft des Motors eingedüst. Dadurch erhöht sich der Ladedruck. Die verdampfende Flüssigkeit hat zusätzlich einen stark kühlenden Effekt im Brennraum.

Am Prüfstand wurden die erhofften Werte nun bestätigt, hieß es am Dienstag seitens AVL Racetech: Mit einer spezifischen Leistungsdichte im Bereich von 205 PS pro Liter (150 kW pro Liter) erziele das Aggregat ein für den Motorsport hochkompetitives Niveau. Somit konnte ein Gesamtwert von 410 PS (301,7 kW) bei einer Drehzahl von 6500 Umdrehungen pro Minute erreicht werden. Das Drehmoment des Aggregats, das in Kooperation mit dem ungarischen Humda Lab entwickelt wurde, betrage 500 Newtonmeter bei 3000 bis 4000 Umdrehungen pro Minute. Projektleiter Paul Kapus zeigte sich mit Blick auf die erreichten Werte stolz, diese „voll und ganz“ bestätigt zu haben.

Erster AVL-Rennmotor
AVL-Motorsportdirektorin Ellen Lohr sagte: „Das Ziel von AVL Racetech ist es, den Motorsport in eine nachhaltige Zukunft zu führen. Mit der Entwicklung unseres ersten unter unserem eigenen Namen entwickelten Rennmotors sind wir der Umsetzung dieser Vision wieder ein Stück nähergekommen.“ Neben dem Humda Lab waren auch die steirische M&H mit Sitz in Ilz, Ventrex sowie die Weissgerber Engineering GmbH an dem Projekt beteiligt. Nächstes Etappenziel in der Weiterentwicklung sei die Erprobung des neuen Motorkonzepts in einem Fahrzeug auf der Rennstrecke, sagte Lohr auf Nachfrage.

AVL Racetech - früher bekannt als AVL Racing - ist seit mehr als 20 Jahren in allen technischen Bereichen des Motorsports tätig. Die Abteilung arbeitet mit Kunden in rund 20 Rennserien weltweit in den Bereichen Engineering, Test, Simulation und Fertigung. Den Motorsport nutzt man als „Plattform für Innovationen“, das erarbeitete Know-how will man in die Entwicklung von Straßenfahrzeugen für zukünftige Generationen der Mobilität transferieren.

Die AVL List GmbH mit weltweit mehr als 10.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist eigenen Angaben zufolge das weltweit größte unabhängige Unternehmen für die Entwicklung, Simulation und das Testen von Antriebssystemen in der Automobilbranche und in anderen Industrien. 2022 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 1,86 Milliarden Euro.

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