Ein Großaufgebot der Polizei stand am Mittwoch in der Innenstadt von Linz im Einsatz. Im Akademischen Gymnasium auf der Spittelwiese soll eine Bombendrohung eingegangen sein. Zu dem Zeitpunkt fanden gerade Maturaarbeiten statt, die unterbrochen werden mussten. Um 16.35 Uhr wurde die Sperre der Schule beendet. Es waren weder verdächtige Gegenstände noch Personen entdeckt worden – Entwarnung.
Die Schule wurde rasch evakuiert, die Aktion war nach acht Minuten abgeschlossen. Über die Hintergründe der Drohung ist vorerst nur wenig bekannt. Alle verfügbaren Polizeikräfte wurden in die Innenstadt beordert. Bombenspürhunde und Cobra standen im Einsatz.
Im Gymnasium sollten im Laufe des Mittwochs die Maturaarbeiten für Kroatisch, Ungarisch, Slowenisch und Spanisch stattfinden, diese wurden nach der kurz vor 10 Uhr vormittags eingegangenen Drohung sofort unterbrochen.
„Das war fast surreal“
„Das war fast surreal. Ich hab gerade für die Matura in Altgriechisch gelernt, als plötzlich die Cobra hereingestürmt ist und uns über ein Mikrofon dringend dazu aufgefordert hat, sofort das Gebäude zu verlassen. Ich dachte zuerst, es ist ein Amoklauf – das war schon ein richtig ungutes Gefühl“, schildert ein 18-jähriger Maturant aus Linz der „Krone“ den Ablauf. Die Schüler wurden in der Zwischenzeit ins BRG Fadingerstraße gebracht.
Bewohner aufgefordert, Häuser nicht zu verlassen
Der Bereich Spittelwiese wurde großflächig abgesperrt, die Bewohner der angrenzenden Häuser wurden mittels Megafon aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben. Auch ein Gebäude der Sparkasse Oberösterreich wurde evakuiert, die Mitarbeiter in die Bethlehemstraße gebracht.
Lisa Sigl, Hotelchefin des Schwarzen Bären in der Herrenstraße, zur „Krone“: „Unser Haus ist derzeit abgesperrt, zum Glück haben aber die meisten Gäste zuvor schon ausgecheckt. Aber das Mittagsgeschäft leidet natürlich. Wir nützen die Chance und machen deshalb Inventur.“
Drohung bei Polizeiinspektion Hauptbahnhof eingegangen
Die Drohung war offenbar per E-Mail bei der Polizeiinspektion Hauptbahnhof eingegangen und gezielt gegen das Akademische Gymnasium gerichtet.
377 Personen hielten sich zu dem Zeitpunkt im Gebäude auf. 250 wurden zunächst zum Landhauspark gebracht, der Rest in die Bethlehemstraße geleitet, später alle ins Fadingergymnasium beordert. Die Durchsuchung des bedrohten Hauses ist zurzeit noch voll im Gang und dürfte insgesamt etwa zwei bis drei Stunden dauern.
Edwin Bermoser, Store Manager von „Kleider machen Leute“ in der Herrenstraße, hatte um 9.45 Uhr Dienstbeginn. Um 10 Uhr startete dann der Polizeieinsatz. „Das ist die erste Bombendrohung, die ich miterlebe. Angst oder Sorge habe ich keine.“ Am Nachmittag konnte schließlich Entwarnung gegeben werden, es wurden weder verdächtige Gegenstände noch Personen entdeckt.
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