Wenig getrunken, dennoch keine Erinnerungen an den Abend? Geldtasche und Handy spurlos verschwunden, und obendrein ein Kater, der sich gewaschen hat? Gut möglich, dass K.O.-Tropfen im Spiel waren. Seit einiger Zeit nehmen die Fälle zu, und auch immer mehr Männer fallen der „date rape drug“ zum Opfer.
Ich war von einer Sekunde auf die andere weg, kann mich an nichts erinnern.“ – Paul S. (19) wollte eigentlich mit seinen Freunden beim Mensa-Fest der JKU feiern. Doch nach nur drei Getränken kam das plötzliche Ende. „Ich war sicher nicht betrunken, das haben auch meine Freunde bestätigt“, so S. Die machten an dem Abend alles richtig, begleiteten Paul nach Hause. Der Linzer ist sich sicher: „Mir wurden K.O.-Tropfen ins Getränk gemischt.“
Fälle nehmen zu
Kein Einzelfall, wie Martin Dünser, Notfallmediziner am Kepler Uni-Klinikum, bestätigt: „Wir bemerken seit drei Jahren ein Ansteigen der Fälle. Vor allem an den Wochenenden.“ Das Problem von GHB (Gammahydroxybuttersäure): In geringen Dosen wirkt die Substanz euphorisierend. „Ist es zu hoch dosiert, dann bewirkt es genau das Gegenteil und ist sogar lebensgefährlich“, so Dünser.
Immer mehr Männer betroffen
Während früher vor allem Frauen die Opfer waren, trifft es nun immer öfter Männer. „Die sollen ausgeraubt werden. Frauen werden hingegen missbraucht“, so Kristina Six, von der Polizei. Das Problem: Der Nachweis ist schwierig, weil sich die Substanz schnell abbaut, und es gibt auch kaum Anzeigen.
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