Berührende Rede

König Charles erinnerte bei Staatsbankett an Queen

Royals
21.09.2023 08:20

Mit einem Staatsbankett im prunkvollen Spiegelsaal von Schloss Versailles haben der britische König Charles III. und seine Frau Camilla am Mittwoch den ersten Tag ihres dreitägigen Staatsbesuchs in Frankreich beendet. Begonnen hatte er mit einer Gedenkfeier für die Weltkriegstoten und einem Empfang im Elysée-Palast. Der Besuch des Königspaares war ursprünglich für März geplant gewesen, aber wegen der damaligen heftigen Proteste gegen die Pensionsreform verschoben worden.

Ziel des Staatsbesuchs sei es, die guten Beziehungen der beiden Länder zu bekräftigten, hatte der Elysée vor Beginn der Visite betont. Der Brexit und der Dauerstreit um die Flüchtlinge, die den Ärmelkanal in Richtung Großbritannien überqueren, hatten das Verhältnis in den vergangenen Jahren belastet. Seit dem Amtsantritt des Premierministers Rishi Sunak im vergangenen Jahr hat sich das Verhältnis aber verbessert.

Auf die manchmal schwierigen Beziehungen ging Macron am Abend auch bei seiner kurzen Rede zum Staatsbankett ein. Er zeigte sich zuversichtlich, dass Frankreich und Großbritannien trotz der durch den Brexit verursachten Spannungen die Herausforderungen der modernen Welt meistern werden. Den Besuch des britischen Monarchen nannte er eine „Hommage an unsere Vergangenheit“ und „Garantie für die Zukunft“. Charles III. erwiderte in seinem Toast, es sei die Aufgabe aller, „unsere Freundschaft neu zu beleben, um sicherzustellen, dass sie für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gewappnet ist“.

Charles teilte rührende Anekdote
In seiner Rede erinnerte Charles auch an seine Eltern Queen Elizabeth und Prinz Philip. „Der erste gemeinsame, offizielle Staatsbesuch meiner Eltern war 1948 in Frankreich“, schwelgte der König in Erinnerungen. Dies sei kurz nach deren Hochzeit gewesen.

König Charles erinnerte bei seiner Rede in Schloss Versailles an seine verstorbenen Eltern. (Bild: APA/AFP/POOL/BENOIT TESSIER)
König Charles erinnerte bei seiner Rede in Schloss Versailles an seine verstorbenen Eltern.

„Nach allem, was ich gehört habe, sorgten sie damals für großes Aufsehen, weil sie bis in die frühen Morgenstunden im glamourösen Chez Carrere auf der Rue Pierre Charron getanzt haben“, fuhr Charles mit einem Lächeln fort. „Ich vermute, dass dieser Moment einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat - und das, obwohl ich erst sechs Monate später zur Welt kam. Trotzdem ist ,La Vie en Rose‘ bis heute eines meiner Lieblingslieder!“

„Größte Liebe und Bewunderung“
Das Königspaar hatte noch vor ihrer Ankunft in Paris auf Twitter (X) geschrieben, dass sie sich auf ihren Aufenthalt in Paris und Bordeaux freuten. Als König sei es der erste Staatsbesuch in Frankreich - „ein Land, für das wir beide größte Liebe und Bewunderung haben“.

Zu Beginn des Besuchs wurde das Königspaar am frühen Nachmittag von Premierministerin Elisabeth Borne am Flughafen Orly empfangen. Später empfing Macron das Königspaar am Pariser Triumphbogen. Die beiden Staatsoberhäupter fachten gemeinsam die Gedenkflamme für die Toten der beiden Weltkriege an.

Gemeinsam fuhren Monarch und Präsident die mit den Flaggen beider Länder geschmückte Pariser Prachtstraße Champs-Elysées hinunter. Sie überquerten auch den Place de la Concorde, wo während der Französischen Revolution Ludwig XVI., der letzte König des Ancien Régime, enthauptet wurde.

Camilla in dunkelblauer Robe bei Staatsbankett
Im Elysée zogen sich der König und der Präsident zu einem bilateralen Treffen zurück. Am Abend dann wurden Charles und Camilla von Macron und seiner Frau Brigitte vor dem früheren Königsschloss in Versailles empfangen und in den Saal geleitet. Königin und Première Dame trugen dabei dunkelblaue lange Roben, als hätten sie sich abgesprochen.

Emmanuel Macron empfing König Charles und Königin Camilla auf Schloss Versailles. (Bild: APA/AP Photo/Christophe Ena)
Emmanuel Macron empfing König Charles und Königin Camilla auf Schloss Versailles.
Camilla trug für das Staatsbankett ein dunkelblaues Outfit. (Bild: APA/AFP/POOL/BENOIT TESSIER)
Camilla trug für das Staatsbankett ein dunkelblaues Outfit.

Auf dem Menü standen Hummer, Blesshuhn und ein Macaron mit Himbeerkompott, zubereitet von französischen Spitzenköchen. Auf der Gästeliste standen unter anderem der Rocksänger Mick Jagger, der Schauspieler Hugh Grant sowie der reichste Mann der Welt, der französische Luxusmagnat Bernard Arnault.

Unter anderem waren auch Mick Jagger ... (Bild: APA/AP Photo/Christophe Ena)
Unter anderem waren auch Mick Jagger ...
... und Hugh Grant zum Staatsbankett geladen. (Bild: APA/AFP/POOL/Daniel LEAL)
... und Hugh Grant zum Staatsbankett geladen.

Dass das Staatsbankett im prunkvollen Spiegelsaal von Schloss Versailles stattfinden sollte, hatte bei der Opposition Kritik ausgelöst. Der Elysée-Palast betonte, dass es eine Hommage an die vor einem Jahr gestorbene Königin Elizabeth II. sei, die 1957 ebenfalls in Versailles zum Staatsbankett geladen war.

Besuch von Bio-Weingut und Notre-Dame
Am Donnerstag und Freitag wollen Charles III. und Camilla unter anderem die Pariser Kathedrale Notre-Dame und ein Bio-Weingut bei Bordeaux besuchen. Der König will zudem eine Rede im französischen Senat halten und an einer Podiumsdiskussion zum Klimawandel im Pariser Naturkunde-Museum teilnehmen.

Bei allem Beharren auf ihrer republikanischen Tradition haben viele Franzosen dennoch ein Herz für Monarchen anderer Länder und verfolgen deren Schicksale in Klatschzeitschriften. Begeistert wiesen Kommentatoren in Frankreich am Mittwoch darauf hin, dass Macron wiederholt die Schulter von Charles berührte und Brigitte Macron Camilla küsste - ein neues Protokoll, das unter der eher zurückhaltenden Queen undenkbar gewesen wäre.

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(Bild: kmm)



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