Teuerung auf Hütten

„Ich müsste für ein Schnitzel 30 Euro verlangen“

Oberösterreich
17.09.2023 11:20

Das strahlend sonnige Spätsommerwetter treibt Wanderer, Bergsteiger und viele andere Sportler in die oberösterreichischen Berge. Die Einkehr zu einer zünftigen Hüttenjause ist dabei für viele ein Fixpunkt. Doch die allgemeine Teuerung macht auch vor Berghütten und Almgasthöfen nicht halt.

„Wir haben Gott sei Dank sehr viele Besucher, nicht zuletzt wegen des herrlichen Wetters!“, ist Florian Simmer, Inhaber und Wirt des Gasthaus Rettenbachalm bei Bad Ischl dankbar. „Aber die Teuerung spüre ich schon beim Einkauf extrem. Ehrlich gesagt, müsste ich mein Schnitzel um 30 Euro verkaufen, dass ich damit etwas verdiene. Aber das kann ich natürlich nicht so an die Gäste weitergeben, weil die Leute schon auch auf’s Geld schauen.“

Unter 1000 Euro geht beim Einkauf nichts mehr
Vergangenes Jahr hat der wöchentliche Einkauf den Chefkoch rund 600 bis 800 Euro gekostet, heuer schlägt er mit mehr als 1000 Euro zu Buche. Und das, obwohl er vieles weglässt, was er früher dazu gekauft hat. Derzeit verlangt er für Käsespätzle mit grünem Salat 14,50 Euro, für die Kaspressknödelsuppe 4,90 Euro, für Grillwürstel mit Kartoffeln (Kinderportion) bezahlt man 7,50 Euro – allesamt großzügige Portionen, so der Wirt.

Milchprodukte um ein Viertel teurer
Auch das Prielschutzhaus in der Region Hinterstoder ist bei Wanderern, Sportlern und Spaziergängern gleichermaßen beliebt. „Bier und Getränke sind im Schnitt um elf Prozent im Preis gestiegen, das Fleisch etwa zehn Prozent. Milchprodukte wie Käse und Joghurts sind gar um ein Viertel teurer geworden!“, berichtet Michael Heinrich, Bergführer und Wirt des frisch renovierten Schutzhauses. „Zum Glück verstehen die meisten Gäste die Preiserhöhungen, aber natürlich kann ich die Teuerung nicht eins zu eins an die Kunden weitergeben.“ Käsespätzle mit Beilagen kosten hier 13,50 Euro, die Kaspressknödelsuppe und Frankfurter mit Senfkrenbrot jeweils 5,50 Euro.

Auch der Einkehrschwung wird teurer werden
Auch bei den Hütten, die erst im Winter öffnen, wird die Lage nicht anders sein. „Es wird uns nicht erspart bleiben, die Preise wieder anzuheben, nachdem auch die Kosten gestiegen sind und der Einkauf so viel teurer wird“, heißt es von der Sonnalm am Kasberg. Die genaue Kalkulation erfolgt aber erst im Oktober. Im vergangenen Jahr waren dort Käsespätzle um 12,90 Euro zu haben, eine große Schüssel Kaspressknödelsuppe gab es um 6,20 Euro, und für ein Kinderschnitzel zahlten Gäste 8,90 Euro. Ähnliches hört man von der Hornalmhütte im Skigebiet Dachstein West: „Die Verhandlungen mit den Vertretern und die genaue Berechnung mache ich erst kurz vor Saisonbeginn“, erklärt der Wirt Blasius Wallinger. „Aber es wird natürlich auch bei uns teurer werden, sonst müssten wir zusperren!“

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