Für die Untersuchung zur Computer- und Internetnutzung von Salzburgs Schülern wurden 434 Fragebögen von Jugendlichen der 5., 9. und 10. Schulstufe ausgewertet, erläuterte Studienleiter Univ.-Prof. Friedrich Wurst vom Salzburger Landesklinikum für Psychiatrie und Psychotherapie, der die Untersuchung in Kooperation mit Univ.-Prof. Anton Kühberger vom Fachbereich Psychologie der Universität Salzburg durchgeführt hat.
Das Ergebnis: Burschen sind von Internetabhängigkeit doppelt so häufig betroffen wie Mädchen. Immerhin verbrachten die befragten Burschen knapp vier Stunden pro Tag vor dem Bildschirm, Mädchen rund drei Stunden. Zum Vergleich: Gelesen wird 19,3 Minuten (Buben) und 34,3 Minuten pro Tag (Mädchen).
Auffällig für die Studienautoren ist, dass bei den suchtgefährdeten Jugendlichen der Vater häufig arbeitslos oder teilzeitbeschäftigt war. Die Risikogruppen rauchen häufiger, leiden unter Angst und Depressionen, schwänzen öfter die Schule und haben wenig Freunde außerhalb der Schule.
Großes Suchtpotenzial bei Online-Rollenspielen
Während Buben Fußballspiele und Shooter bevorzugen, beschäftigen sich Mädchen der Studie zufolge häufiger mit Simulations- und Geschicklichkeitsspielen. Großes Suchtpotenzial haben die Online-Rollenspiele wie "World of Warcraft". Die Untersuchung habe ergeben, dass jeder fünfte Jugendliche, der damit spielt, durch seine starke Präsenz in der virtuellen Welt Einbußen in der realen Welt - beispielsweise schlechtere Schulnoten - erleide.
Politik unterstreicht Wichtigkeit von Prävention
Die Untersuchung hat aber auch eine gute Nachricht: Für den überwiegenden Teil der jungen Salzburger stellen Internet und Computer kein Problem dar. "Die meisten Menschen haben einen sehr verantwortungsvollen Umgang", meinte Wurst. Nur ein kleiner Teil der jungen Nutzer sei gefährdet.
Landeshauptfrau Gabi Burgstaller und Soziallandesrätin Cornelia Schmidjell betonten angesichts der Ergebnisse, wie wichtig Prävention sei. Eine große Verantwortung käme Eltern und Schule zu, den Jugendlichen einen vernünftigen Umgang mit dem Internet zu vermitteln. "Bei dieser Form der Sucht kann man ja nicht völlig abstinent sein", meinte Schmidjell.
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