Babys halten sich nicht an Öffnungszeiten, wenn sie auf die Welt kommen. Das Krankenhaus Schwaz können werdende Eltern ab September aber nicht mehr ansteuern, sollte der Nachwuchs just am Wochenende kommen. Weil Personal fehlt, wurde nun eine weitreichende Entscheidung getroffen.
Die Personalnot in Krankenhäusern ist ein Dauerbrenner. In Schwaz führt das jetzt zu Konsequenzen. Dort hat die Führung des Bezirkskrankenhauses entschieden, den Kreißsaal ab September nur mehr unter der Woche offenzuhalten, von Montag, 7 Uhr, bis Freitag, 16 Uhr. Damit gibt es im Bezirk mit mehr als 80.000 Einwohnern keine Sieben-Tage-Versorgung mehr.
Diese Notlage hat sich auf Grund des allgemeinen Hebammenmangels in Tirol ergeben.
Karin Jeggle-Riha, Primaria der Gynäkologie- und Geburtshilfe
Die Verantwortlichen betonen jedoch, dass die Betreuung bei gynäkologischen Notfällen jederzeit gewährleistet ist und rund um die Uhr ein Facharzt oder eine -ärztin im Haus ist. Doch darüber hinaus müssen werdende Mütter an den Wochenenden auf die Krankenhäuser Kufstein, Hall oder Innsbruck ausweichen.
Die Maßnahme sei notwendig geworden, „um der aktuellen Personalsituation im Bereich der Geburtshilfe zu begegnen“, heißt es. Es fehlt schlicht an ausgebildeten Hebammen.
Bereits im Vorjahr musste das Krankenhaus Schwaz für einige Zeit den Betrieb einschränken. Jetzt folgt die rigorose Lösung. „Die Dauer dieser Lage ist derzeit nicht abschätzbar“, sagt Primaria Karin Jeggle-Riha. Stellen seien auf allen Portalen ausgeschrieben und bei Nachbesetzung könne der Betrieb wieder aufs Wochenende ausgedehnt werden. Von Politik und Krankenhausführung erhofft sich Jeggle-Riha rasch Vorschläge, um das Problem dauerhaft zu lösen.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.