Testfahrt im Prototyp

So krass wird der stärkste Porsche Cayenne ever!

Motor
26.07.2023 05:00

Porsche bringt im Herbst den stärksten Cayenne aller Zeiten auf den Markt, mit V8-Benziner und Elektromotor. Wie stark genau, wird offiziell noch nicht verraten. Aber wenn er - ähem - über 750 PS Systemleistung bekommt, dann sagen Sie nicht, wir hätten es Ihnen nicht gesagt. Hinterm Steuer fühlt es sich jedenfalls extrem mächtig an. Und geschmeidig.

(Bild: kmm)

Gerade erst haben wir den „neuen“ Cayenne, also die aktuelle Facelift-Version mit dem 474 PS starken Vierliter-Biturbo-V8 gefahren und begeisternd gefunden. Der V8 wird in Europa allerdings nicht mehr angeboten. Auch die Top-Ausbaustufe Turbo GT (640 PS, 850 Nm) wird uns künftig vorenthalten bleiben - die Abgasvorschriften.

Zum Trost legen die Zuffenhausener beim Plug-in-Hybrid (bisher 680 PS, 900 Nm) eine fette Schaufel drauf. Wie fett genau, wird offiziell noch nicht verraten. Nur die Leistung des E-Motors ist bekannt: 130 kW/176 PS. Insgesamt ist die Rede von „mehr als 700 PS“ und „mehr als 900 Nm“. Inoffiziell - siehe oben. Rund 750 PS sind auch naheliegend, schließlich trumpft der BMW XM Label Red mit 748 PS auf. Eine Frage der Ehre für Porsche.

Als Höchstgeschwindigkeit gibt Porsche „über 290 km/h“ an, für den Standardsprint „deutlich unter vier Sekunden“. In der Stadt soll eine elektrische Reichweite über 70 Kilometer möglich sein.

Brachialegantes Fahren
Beim Sommer-Event des German Car Awards (GCOTY) hatten wir die Gelegenheit für eine muntere Testfahrt in einem Prototypen, der den neuen Antrieb unter der Haube hatte. Konkret: im neuen Coupé mit GT-Paket. Was für ein Erlebnis! Das 2,5-Tonnen-SUV stürmt vehement vorwärts, wobei der Motor sportlich tönen darf, ohne es zu übertreiben. Der Sound wird dadurch verstärkt, dass Frequenzen des Motors abgenommen und in die Frontscheibe geleitet werden.

Im Hybridmodus zeigt das Doppelherz seine zarte Seite, der Übergang zwischen Elektro- und Verbrennungsmotor ist weich. Abgesehen vom unterschiedlichen Motorgeräusch fühlt es sich an wie in einem Verbrenner.

Auf einer kurvigen Landstraße bewegte sich der PHEV-Cayenne mit einer eleganten Leichtfüßigkeit, die in der Klasse ihresgleichen sucht. Das Luftfahrwerk hat nun zwei statt drei Kammern, die Dämpfung passiert mit zwei Ventilen statt nur einem - getrennt für Zug- und Druckstufe. Es regelt feiner als früher, die Varianz zwischen Komfort, Sport und Sport plus steigt. Komfort ist also wirklich komfortabel, während vor allem Sport plus das Auto geradezu auf die Straße nagelt (also, im übertragenen Sinn, es bewegt sich ja richtig gut vorwärts).

Der Testwagen hatte auch die optionale Hinterachslenkung an Bord, die bis zu vier Grad mitlenkt, was der Spurführung zusätzlich guttut. Die Lenkung ist grundsätzlich eines der dicksten Pfunde bei Porsche, so gefühlvoll, auf so angenehme Art direkt, so präzise, mit genau dem richtigen Widerstand.

Der Vergleich mit dem gerade angesprochenen BMW XM liegt nahe, der Charakter der beiden Fahrzeuge könnte aber unterschiedlicher kaum sein. Ist der Münchner ein Brachialsportler, tritt der Porsche deutlich dezenter auf, ist aber ebenfalls nachdrücklich sportlich.

Interessant: Der XM ist nicht mit Luftfederung erhältlich - sie hätte mit den gewünschten Federraten zu viel Platz gebraucht, sagen seine Entwickler.

Das GT-Paket macht ihn zum Sportler
Als SUV und Coupé wird der PHEV weltweit angeboten, das hier beschriebene Cayenne-Coupé mit GT-Paket nur in den Märkten, die auf den Turbo GT verzichten müssen, also großteils in Europa, dazu Japan, Hongkong, Taiwan und Singapur.

Hier ist das Fahrwerk 10 mm tiefergelegt, außerdem hat es spezielle Schwenklager und einen größeren Sturz an der Vorderachse (-0,45). Zudem werden alle Fahrwerkssysteme „GT-spezifisch“ abgestimmt. Die Höchstgeschwindigkeit wird angehoben, die Beschleunigung verbessert. Die Keramikbremsen sind hier Serie. Optional sind Performance-Reifen erhältlich. Ebenfalls serienmäßig sind das Carbondach und die Titan-Auspuffanlage mit mittigen Endrohren.

Der V8 wurde kräftig überarbeitet. U.a. hat er nun Mono- statt TwinScroll-Turbolader, einen höheren Kraftstoffeinspritzdruck, elektrisch gesteuerte Wastegates und eine neue, zweistufige Ventilhubumschaltung. Gut für Ansprechverhalten und Emissionen.

Ein Hauch Taycan und 911 im Innenraum
Der Fahrer blickt auf das rahmenlose Tachodisplay ohne Baldachin, das auch im Elektrosportler Taycan steht. Allerdings gibt es im Cayenne zwei Ansichten mehr, darunter die Darstellung mit fünf Rundinstrumenten.

Das Lenkrad stammt aus dem 911er, inklusive dem integrierten Fahrmodus-Drehrad. Auf dem Foto im Prototypen noch nicht zu sehen: Es wird im Serienfahrzeug eine gelbe Mittenmarkierung bekommen.

Praktisch sind Features wie Apple CarPlay, das nun erstmals Fahrzeugfunktionen integriert, und das gekühlte Handyablagefach in der Mittelkonsole mit Induktivladestation.

Preise gibt es noch nicht. Bestellstart im Spätsommer, Auslieferungen ab November.

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(Bild: kmm)



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