Betty Taube stand am Ende der neunten Staffel „Germany’s Next Topmodel“ nicht nur auf dem vierten Platz, sondern auch in der Gunst der allermeisten Zuschauer. Hinter dem reizenden Lächeln der „Gewinnerin der Herzen“ verbirgt sich jedoch eine bewegende und schockierende Geschichte um ein Mädchen, das früh im Leben lernen musste, allein zurechtzukommen.
Im Podcast „Yum Yum Hustlers“, den „GNTM“-Gewinnerin Alex Mariah Peter und Musikerin Alicia Awa gemeinsam veröffentlichen, war Taube in der aktuellen Folge eingeladen. Sehr offen plauderten die drei dabei über die eignen Erfahrungen bei Castingshows, über Therapien und speziell auch über die schwierige Kindheit ihres Gastes.
Ihre Mutter konnte nicht, ihr Vater wollte nicht
Nachdem sie bereits in verschiedenen Einrichtungen zeitweise untergebracht wurde, musste das Model dann mit zarten zehn Jahren schon dauerhaft in ein Kinderheim ziehen, da ihre suchtkranke Mutter der Verantwortung eines Kindes nicht gewachsen war. Ihr Vater wollte das Sorgerecht damals nicht annehmen.
Abschied von der suchtkranken Mutter
An vieles, was zwischen ihr und ihrer Mutter passiert ist, konnte sich Taube bis zur Aufarbeitung in einer Traumatherapie Jahre später gar nicht mehr erinnern, sie hatte das alles bis dato verdrängt. „Sie war alkoholsüchtig, genau, und sie hat mich eigentlich schon misshandelt, seit ich ein Baby war“, gestand das Model und lenkte das Gespräch somit in eine sehr ernste Richtung. Dies sei schlussendlich auch der Grund gewesen, wieso sie ihre Tochter dann hätte in das Heim geben müssen.
Von einer Gefahr zur nächsten
In der Wohngruppe angekommen, musste sich Taube das Zimmer jedoch mit jemanden teilen, der sich wieder erwarteten als noch größere Gefahr für das Kind entpuppen sollte. „Ich war in einem Zimmer mit einer psychisch Kranken, also einem Mädchen, das auch ab und zu mal in einer Klinik war und die wollte mich immer umbringen. Die hatte dann eine Axt unter ihrem Bett. Oder manchmal, wenn ich geschlafen habe, hat sie Scherben vor mein Bett gelegt.“
Sie erzählte weiter, dass sie versucht haben, sich anderen anzuvertrauen, ihr jedoch niemand Glauben schenkte: „Es wurde immer gesagt, ich sei gerade durcheinander und würde versuchen, alle gegeneinander auszuspielen. Aber es war einfach die Wahrheit, ich hab’ mir das nicht ausgedacht!“
Ihre Rettung
Aufgrund erheblicher Hygienemängel entschloss sich eine Betreuerin, selbst eine solche Einrichtung zu eröffnen und nahm die junge Betty mit in ihr neues Zuhause und damit endlich an einen sichereren Ort. Zwar kam es nach ihren Angaben auch dort nochmals zu einigen unschönen Zwischenfällen, jedoch drohte ihr nicht mehr, von der eignen Stubenkameradin getötet zu werden.
Die Hürden, denen sie sich in ihrer eigenen Kindheit stellen musste, veranlassten sie dazu, heute selbst aktiv Kindern und Jugendlichen in solchen Situationen zu helfen. „Ich habe viele Jahre meiner Kindheit selbst in einer Wohngruppe verbracht. Als ich mit 18 auszog, habe ich mir geschworen: ,Wenn ich älter bin, komme ich zurück, um den Kindern zu helfen, denen es genauso geht, wie mir damals!‘“
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