Der französische Star-Autor Michel Houellebecq gibt in seinem neuen Buch „Einige Monate in meinem Leben“ tiefe Einblicke in sein Sexleben. Viel zu tiefe . . .
Für Skandale sorgt der französische Schriftsteller Michel Houellebecq ja durchaus gerne - oft gut kalkuliert vor neuen Romanveröffentlichungen. Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich halt ungeniert. Doch als ein vom Kunstkollektiv Kirac veröffentlichter Trailer seine Teilnahme an einem Porno-Dreh dokumentierte, da genierte sich der Schamlose sichtlich doch. Und klagte gegen die Veröffentlichung des ganzen Streifens, in dem Houellebecq und seine Gattin Sex mit jungen Frauen, angeblich Groupies, haben sollten. Wohlgemerkt hatten die beiden - wahrscheinlich aus Unachtsamkeit - einen rückwirkend geltenden Vertrag mit dem Regisseur unterschrieben. Letztendlich erreichte er vor Gericht, dass ihm das schmutzige Filmchen vor der Veröffentlichung zur Prüfung ausgehändigt werden muss.
Eine ziemlich dreckige Angelegenheit - und genau diese lässt er nun in seinem Buch „Einige Monate in meinem Leben (Oktober 2022-März 2023)“, das diese Woche erschienen ist, Revue passieren. Eine larmoyante, oft naive Rückschau auf diesen einen Skandal, der ihm entglitten ist, ein selbstmitleidig wirkender Versuch der Rechtfertigung. Ein tiefer, viel zu tiefer Einblick in das Sexleben des Schriftstellers - mit allen Details, die man eigentlich nie wissen wollte. Eine beglückende Lektüre wohl nur für jene, die es doch wollen (DuMont Verlag).
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