Mobile Überwachung

Neue Spyware aus China zielt auf Android-Geräte ab

Web
19.07.2023 12:59

Die IT-Sicherheitsspezialisten des US-Unternehmens Lookout haben zwei neue Spionageprogramme für Googles Mobilbetriebssystem Android entdeckt, die der bekannten chinesischen Bedrohungsgruppe APT41 zugeschrieben werden. Obwohl die US-Regierung wegen der Angriffe der Gruppe auf mehr als 100 private und öffentliche Unternehmen in den USA und auf der ganzen Welt mehrfach Anklage erhoben hat, habe sich deren Taktik nun auch auf mobile Geräte ausgeweitet, warnte das Unternehmen.

APT41, auch bekannt als Double Dragon, BARIUM und Winnti, ist eine staatlich gesponserte Spionagegruppe, die seit 2012 aktiv ist. Im August 2019 und August 2020 wurden fünf ihrer Hacker von einer Bundesjury in Washington, D.C., für eine Spionagekampagne angeklagt, die Dutzende von Unternehmen in den USA und im Ausland betraf. Darunter fanden sich Softwareentwicklungsunternehmen, Computerhardwarehersteller, Telekommunikationsanbieter, Social-Media-Unternehmen, Videospielunternehmen, gemeinnützige Organisationen, Universitäten, Denkfabriken, ausländische Regierungen sowie pro-demokratische Politiker und Aktivisten in Hongkong.

Mit den Überwachungsprogrammen WyrmSpy und DragonEgg nehme der Bedrohungsakteur, der für die Ausnutzung von Webanwendungen und die Infiltration herkömmlicher Endgeräte bekannt ist, nun mobile Geräte in sein Malware-Arsenal auf, so Lookout. Dies zeige, dass diese hochwertige Ziele mit begehrten Unternehmens- und persönlichen Daten seien.

Sowohl WyrmSpy als auch DragonEgg verfügen dem Unternehmen nach über ausgefeilte Fähigkeiten zur Datenerfassung und -exfiltration. Lookout-Forscher gehen davon aus, dass sie über Social-Engineering-Kampagnen an die Opfer verteilt werden. Beide Programme verwenden Module, um ihre bösartigen Absichten zu verbergen und eine Entdeckung zu vermeiden.

Gut getarnt
WyrmSpy ist in der Lage, eine Vielzahl von Daten von infizierten Geräten zu sammeln, darunter Protokolldateien, Fotos, den Standort des Geräts, SMS-Nachrichten und Audioaufzeichnungen. Es tarnt sich in erster Linie als Standard-Anwendung des Android-Systems, die dem Benutzer Benachrichtigungen anzeigt. Spätere Varianten verpacken die Malware auch in Apps, die sich als Videoinhalte für Erwachsene, als Lebensmittel-Lieferplattform „Baidu Waimai“ und als Adobe Flash tarnen.

DragonEgg wurde dagegen in Apps beobachtet, die sich als Android-Tastaturen von Drittanbietern und Messaging-Anwendungen wie Telegram ausgeben.

„Wachsende Bedrohung durch Android-Malware“
„Die Entdeckung von WyrmSpy und DragonEgg ist ein Hinweis auf die wachsende Bedrohung durch fortschrittliche Android-Malware“, erklärt Kristina Balaam, Senior Threat Researcher bei Lookout.„Diese Spyware-Pakete sind hoch entwickelt und können dazu verwendet werden, eine Vielzahl von Daten von infizierten Geräten zu sammeln. Wir fordern Android-Nutzer auf, sich der Bedrohung bewusst zu sein und Maßnahmen zum Schutz ihrer Geräte, ihrer Arbeit und ihrer persönlichen Daten zu ergreifen.“

Das Unternehmen empfiehlt Nutzern, die Software ihres Geräts auf dem neuesten Stand zu halten und Apps nur aus vertrauenswürdigen Quellen wie dem Google Play Store herunterzuladen und zu installieren. Nutzer sollten zudem darauf achten, welche Berechtigungen Apps erhalten, und eine Mobile-Security-Lösung verwenden.

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