Umfrage zeigt:

Haushaltseinkommen halten mit Inflation nicht mit

Österreich
11.07.2023 06:44

Eine neue Umfrage zeigt, was viele Menschen in Österreich fühlen, auch wenn Regierungsvertreter stets betonen, dass die Kaufkraft hierzulande trotz der hohen Inflation gestiegen sei. Drei Viertel der Haushalte geben an, dass ihr Haushaltseinkommen gesunken ist oder erfolgte Einkommenserhöhungen ihre teuerungsbedingten Mehrausgaben im ersten Halbjahr nicht ausgeglichen habe.

Knapp sechs von zehn Haushalte spüren eine massive Mehrbelastung, wie eine Befragung von 1200 Haushalten im Mai/Juni durch das Vergleichsportal durchblicker zeigt. 58 Prozent sagen, dass sich ihre Fixkosten seit Jahresbeginn stark bis sehr stark erhöht hätten. 34 Prozent müssen zur Deckung ihrer Lebenserhaltungskosten auf einen Notgroschen zurückgreifen. 17 Prozent überziehen ihr Konto oder überbrücken die Mehrkosten durch Kredite.

Zitat Icon

Die stark gestiegenen Mieten und Lebensmittelkosten machen immer mehr Haushalten Sorgen.

Martin Spona von durchblicker

„Aufgrund der hohen Inflation sind die österreichischen Haushalte in Hinblick auf die weitere Entwicklung ihrer persönlichen finanziellen Lage weiterhin pessimistisch“, so Martin Spona von durchblicker. Der Pessimismus sei aber nicht mehr ganz so stark ausgeprägt wie zuletzt. „Die stark gestiegenen Mieten und Lebensmittelkosten machen immer mehr Haushalten Sorgen. Bei Energie- und Treibstoffkosten hat sich ihre Situation etwas entspannt.“

Optimismus steigt wieder
Blickten vor neun Monaten nur 34 Prozent der Haushalte positiv in die Zukunft, sind es jetzt wieder 40 Prozent. Sechs von zehn Haushalte sind dagegen nach wie vor sorgenvoll. Für knapp zwei Drittel bietet die Fixkostenoptimierung noch viel Luft nach oben. Spona empfiehlt im Sinne von Einsparungen, dass Haushalte genau prüfen sollen, wie viel sie jetzt bei ihrem Strom- und Gasanbieter bezahlen. „Die Preisunterschiede und damit auch das Einsparpotenzial sind derzeit beträchtlich.“

Arbeitssuchende und Alleinerzieher stärker betroffen
Österreichweit sind vor allem Personen in Karenz sowie Arbeitssuchende (94 bzw. 92 Prozent) und Alleinerziehende (82 Prozent) am stärksten von den Rückgängen der Realeinkommen betroffen, so durchblicker. Dahinter folgt die Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen (77 Prozent). In Relation etwas besser gehe es Vertragsbediensteten und Angestellten, Zwei-Personen-Haushalten ohne Kinder und generell den 30- bis 39-Jährigen.

Burgenländer mit größten Einschnitten
Im Bundesländervergleich traf der Kaufkraftverlust die Menschen im Burgenland am stärksten. Dort gaben mehr als 92 Prozent an, dass sich ihr Haushaltseinkommen reduziert oder die Erhöhung des Haushaltseinkommens die inflationsbedingten Mehrausgaben nicht ausgeglichen hat. In Salzburg trifft das auf 80 Prozent der Haushalte zu, in Oberösterreich auf 78 Prozent.

Am besten schneiden Vorarlberg und Kärnten ab. Aber selbst ganz im Westen und Süden geben zwei Drittel der Haushalte an, dass ihre Einkommensentwicklung nicht mit der Inflation mithalte.

Nahrungsmittelpreise machen zu schaffen
Besonders gespürt haben die Haushalte die Teuerung im Alltag bei Nahrungsmitteln (72 Prozent), Restaurants und Bars (58 Prozent) und Reisen (45 Prozent). Treibstoff, der im vergangenen Sommer noch Fixkostentreiber Nummer 1 war, wurde im ersten Halbjahr von Heizkosten (46 Prozent) und Strom (45 Prozent) abgelöst.

Stark getroffen haben die Haushalte im ersten Halbjahr aber vor allem auch die Mieterhöhungen. Gespart wird weiter vor allem bei Gastronomie (74 Prozent), Bekleidung (69 Prozent) und Reisen (57 Prozent).

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spielechevron_right
Vorteilsweltchevron_right