Nach Ölleck

Brasilien entzieht Chevron die Bohrlizenz

Ausland
24.11.2011 08:28
Die brasilianischen Behörden haben dem US-Konzern Chevron nach einem Ölunfall vor der Küste des Landes die Bohrlizenz entzogen. Das Verbot jeder weiteren Ölförderung im Land gelte so lange, bis die Ursachen des Unglücks vom 7. November vollständig geklärt seien und die Verantwortlichen gefunden seien, teilte die Nationale Erdölagentur ANP am Mittwoch in Rio de Janeiro mit.

Bei einer Probebohrung im Frade-Feld im Campos-Becken rund 370 Kilometer nordöstlich von Rio war es am 7. November zu Problemen gekommen. Am Tag darauf wurde ein Ölteppich auf dem Meer entdeckt. Chevron schätzt, dass insgesamt 2.400 Barrel (381.600 Liter) Öl austraten. Andere Schätzungen liegen jedoch noch deutlich darüber. Inzwischen soll das Leck wieder unter Kontrolle sein, doch die Bohrlizenz wird vorerst dennoch entzogen.

Die Entscheidung beruhe auf Analysen und technischen Beobachtungen, "die aufseiten des Konzessionärs (Chevron) Fahrlässigkeit bei der Ermittlung fundamentaler Daten für die Bohrungen" zeigten. 

Die Regierung in Brasilia wirft Chevron zudem vor, Informationen über das Ausmaß des Öllecks verschleiert und nicht schnell genug mit der Beseitigung des Ölteppichs begonnen zu haben.

Ölkonzern übernahm volle Verantwortung
Chevron hatte für das Unglück die volle Verantwortung übernommen. Ursache des Ölunfalls sind möglicherweise Fehler bei der Druckberechnung für eine Bohrung, hieß es. Der Präsident von Chevron Brasil, George Buck, sagte am Mittwoch bei einer Anhörung im Parlament in Brasília: "Ich bitte das brasilianische Volk und die brasilianische Regierung aufrichtig um Entschuldigung." Er hoffe, dass Chevron weiter Partner Brasiliens bleiben könne.

Strafzahlungen im Millionenhöhe
Chevron war am Montag mit einer ersten Strafe in Höhe von 50 Millionen Reais (20,5 Mio. Euro) belegt worden. Doch muss der Konzern mit weiteren Bußgeldern rechnen, die die Summe mehr als verdreifachen könnten.

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