Nächste Verteuerung

Wien: Hundesteuer wird um 65 Prozent erhöht

Österreich
21.11.2011 17:29
Nach den jüngst angekündigten Erhöhungen bei den Kurzparktarifen und den Wasserpreisen steht den Wienern nun eine weitere saftige Gebührensteigerung bevor: Die Stadt hebt per Jahresbeginn 2012 die Hundeabgabe an. In Zukunft schlägt die Steuer mit 72 Euro statt mit bisher 43,60 Euro zu Buche, gab SP-Umweltstadträtin Ulli Sima am Montag bekannt. Das entspricht einem Plus von 65 Prozent.

Die Ressortchefin wies darauf hin, dass Wien die Abgabe seit 1989 nicht mehr "angepasst" habe und derzeit nur 60 Prozent des gesetzlich möglichen Rahmens ausschöpfe. Das entsprechende Landesgesetz gestattet der Stadt, maximal 72,67 Euro pro Jahr von den Hundebesitzern zu verlangen. Mit der Anhebung auf 72 Euro folge Wien nicht zuletzt den Empfehlungen des Kontrollamts, das die nur teilweise Ausschöpfung des gesetzlichen Maximums kritisiert habe, argumentierte Sima.

Teurer wird die Haltegebühr auch für Zweithunde. Kostet jedes weitere Tier momentan 65,40 Euro pro Jahr, sind ab 2012 ganze 105 Euro zu entrichten. Laut Stadt sind in Wien rund 52.000 Vierbeiner gemeldet. Die angekündigte Erhöhung der Hundeabgabe wird der Stadt laut Angaben der Umweltstadträtin pro Jahr Mehreinnahmen von 1,6 Millionen Euro bescheren. Derzeit nimmt Wien rund 2,3 Millionen Euro jährlich durch die Hundesteuer ein.

Wohl der Vierbeiner kostet Wien 7,5 Millionen Euro im Jahr
Die Kosten für die Hunde-Infrastruktur würden damit jedoch noch immer nicht gedeckt werden, so die Umweltstadträtin. Schließlich lasse sich die Bundeshauptstadt das Wohl der Vierbeiner und damit auch ihrer Besitzer 7,5 Millionen Euro im Jahr kosten. Das Geld fließe etwa in mehr als 140 Hundezonen oder die mittlerweile 2.800 Sackerl-Spender. Weiters machen sich der Hundeführschein und damit verbundene Kontrollen, der neue Tierfriedhof bzw. die kostenlose Entsorgung toter Tiere oder die Subvention von jährlich 800.000 Euro an den Wiener Tierschutzverein finanziell bemerkbar.

Sima wies auch darauf hin, dass es weiterhin Ermäßigungen für jene Hundehalter gibt, die Sozialhilfe bekommen. Blindenhunde sind von der Abgabe gänzlich befreit. Die Hundegebühr wird jeweils zu Jahresbeginn vorgeschrieben. Wer seinen Vierbeiner nicht anmeldet, muss mindestens 42 Euro Strafe zahlen, falls er erwischt wird. Darin wird sich auch künftig nichts ändern. Im Wiederholungsfall kann die Pönale auch höher ausfallen.

Hundesteuer in Deutschland höher
Auch nach Anhebung der Hundeabgabe liege Wien den Hundebesitzern vergleichsweise wenig auf der Tasche, hieß es aus dem Sima-Büro. So verlange etwa München 77 Euro pro Tier, in Bremen kostet ein Hund jährlich generell 122 Euro, in Berlin der erste 120 und jeder weitere 180 Euro. Billiger steigt man teilweise innerhalb Österreichs aus: In Bregenz werden 51 Euro, in St. Pölten 35 Euro fällig.

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