Die Polizei ermittelt seit 2. Oktober in der Sache. Damals erstattete der 17-Jährige Anzeige, weil er offenbar die schwere Last loswerden wollte, die er mit sich trug. Er berichtete den Beamten, dass er von Unbekannten erpresst worden sei. Man werde ihn aufschlitzen und niederstechen, wenn er nicht einen größeren Geldbetrag zahle. Daraufhin habe er seinen Vater bestohlen. Aus Furcht, dass die Täter die Drohungen wahr machen, behauptete er, die Burschen nicht zu kennen.
Bei den Ermittlungen und Überwachungen stellte sich heraus, dass der Bursche einer rund 18- bis 20-köpfigen Gruppe angehörte, die im "Zentrum im Berg" im Stadtteil Schallmoos seit längerer Zeit auffiel und von vielen Bewohnern als Bande beschrieben wurde. Die Kriminalisten knöpften sich daher diese Jugendlichen vor - dabei kristallisierten sich die zwei 16-Jährigen als Köpfe der Gang heraus.
Geld für Behandlung der krebskranken Mutter vorgesehen
Als die Ermittler den 17-Jährigen mit diesen Zusammenhängen und Aussagen konfrontierten, gab er schließlich zu, dass die beiden 16-Jährigen die Täter gewesen seien. Sie hätten erfahren, dass seine Eltern einen größeren Geldbetrag daheim aufbewahrten.
Er sei von ihnen massiv bedroht, sogar am Arbeitsplatz aufgesucht und eingeschüchtert worden, sodass er keinen anderen Ausweg mehr sah, als zweimal Geld zu stehlen und den beiden zu geben. Der Vater des Burschen arbeitet laut Schentz im Ausland und brachte immer Geld mit nach Hause, das für die Behandlung der krebskranken Ehefrau vorgesehen war.
Duo dürfte auch das Auto der Familie gestohlen haben
Die zwei 16-Jährigen bestreiten die Erpressung. Vielmehr gaben sie zu Protokoll, dass ihnen der 17-Jährige das Geld geschenkt habe. Die Beute hatten sie bereits verbraucht. Unter anderem wurden damit Elektrogeräte gekauft, die teilweise sichergestellt wurden. Außerdem führten sie laut dem Polizeisprecher einen sehr aufwendigen Lebensstil. Das Duo dürfte zudem für einen Einbruch verantwortlich sein, bei dem das Fahrzeug der Familie des Erpressungsopfers gestohlen wurde.
Die mutmaßlichen Täter waren Leistungssportler, einer war Ringer, der zweite galt als großes Fußballtalent. Beide sind körperlich außerordentlich kräftig und auch mental sehr stark, sodass sie die ganze Gruppe unter Kontrolle hatten. Bei einer Hausdurchsuchung wurden ein Schlagstock, Messer und Tränengasspray sichergestellt. Das Duo befindet sich laut Schentz auf freiem Fuß.
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