Dreister Diebstahl
Abraham Lincolns Grabwächter steht nun ohne Degen da
"Nicht einmal Lincolns Grab ist immun gegen Kupferdiebstähle", skandierte die Springfielder Zeitung "State Journal-Register" am Wochenende resignierend. Die Zahl der Kupferdiebstähle scheint auch in den Vereinigten Staaten rapide anzusteigen - obwohl es sich hier wohl nicht um Kupferdiebstahl im "klassischen" Sinn gehandelt haben dürfte. Eine 90-Zentimeter-Klinge hat umgerechnet schätzungsweise einen Materialwert von rund zehn Euro.
Dennoch hat es nun den legendären Ex-US-Präsidenten erwischt. Seit 1890 sei sein Grab nicht mehr von Dieben heimgesucht worden, schreibt das Blatt. Damals hätten es die Täter ebenfalls auf den Säbel der Statue abgesehen gehabt, der noch aus Bronze gefertigt war. Der aktuelle Diebstahl müsse wohl irgendwann zwischen September und Anfang November passiert sein. Ein Angestellter habe vergangene Woche Alarm geschlagen.
"Das jemand auch nur daran denkt!"
"Wir können uns einfach nicht vorstellen, wie jemand auch nur darüber nachdenken kann, so etwas zu tun - geschweige denn es wirklich in die Tat umzusetzen", wird Dave Blanchett, Sprecher der "Lincoln Tomb State Historic Site" zitiert. Die Grabstätte werde auch "einmal alle zehn Jahre" von Vandalen heimgesucht. Ein Fall von 1987, als das Grabmal mit rassistischen Graffiti verunstaltet wurde, hatte damals großes Aufsehen erregt, erklärt Blanchett. Der Gesetzgeber habe aber aufgrund von "Budgetproblemen" den Nachtwächter eingespart.
Abraham Lincoln war von 1861 bis 1865 der 16. Präsident der Vereinigten Staaten. Der Sklavereigegner führte den Norden der USA durch den Sezessionskrieg und kam 1865 bei einem Attentat im Ford's Theatre in Washington, D.C. ums Leben.
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