Die USA und die Europäische Union sollten die Entwickler Künstlicher Intelligenz binnen Monaten zu einer freiwilligen Selbstkontrolle verpflichten. Damit könne Zeit gewonnen werden, bis gesetzliche Regeln griffen, sagte EU-Technologiekommissarin Margrethe Vestager am Mittwoch. Der geplante „AI Act“ der EU werde inklusive Übergangsfristen frühestens in zweieinhalb bis drei Jahren greifen. „Das ist offensichtlich zu spät. Wir müssen jetzt handeln.“
Vestagers Kollege und EU-Industriekommissar Thierry Breton hatte die Initiative vergangene Woche vorgestellt. Er will dafür Konzerne wie Google oder auch den ChatGPT-Entwickler OpenAI, an dem Microsoft maßgeblich beteiligt ist, ins Boot holen. Dessen Chef Sam Altman tourt derzeit durch Europa und soll sich am Donnerstag mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen treffen. Altman hatte unlängst für den Fall einer Überregulierung der Branche mit einem Rückzug seines Unternehmens aus Europa gedroht, war kurz darauf aber zurückgerudert.
Warnung vor Auslöschung durch KI
Gleichzeitig gehört der OpenAI-Mitgründer zu den Unterzeichnern eines offenen Briefs, in dem vor einer Auslöschung der Menschheit durch KI gewarnt wird. „Die Minderung des Risikos des Aussterbens der Menschheit durch KI sollte neben anderen Risiken von gesellschaftlichem Ausmaß wie Pandemien und Atomkrieg eine globale Priorität sein.“ Konkret bezieht sich die Mahnung auf „Generative“ KI a la ChatGPT, die für Desinformationskampagnen genutzt werden könnte. Einige Kritiker sehen in dieser Technologie eine Gefahr für die Demokratie, weil sie massenhaft täuschend echte Texte, Bilder oder Video produzieren könne.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.