Bande zu Raiffeisen

Benko: Auf der Pirsch mit einem Landesjägermeister

Wirtschaft
30.04.2025 15:22

Wie der heutige Milliardenpleitier René Benko sein Netzwerk pflegte. Und welchen Spitzenmanager aus dem Raiffeisen-Reich der Signa-Gründer bei einer Jagd im Burgenland zu Gast hatte.

Ende 2023 krachte die undurchsichtige Signa-Gruppe in sich zusammen. Seither markiert das Lebenswerk des René Benko die mit Abstand größte Pleite der österreichischen Nachkriegsgeschichte. In Summe haben die finanzmaroden Unternehmungen des heute 47-jährigen Tirolers einen Schuldenberg in zweistelliger Milliardenhöhe aufgebaut.

Bereits wenige Wochen nach dem großen Knall machten erste Horrorzahlen die Runde: Allein bei österreichischen Banken stehe die Signa-Gruppe mit insgesamt rund 2,2 Milliarden Euro in der Kreide. Allein bei der Raiffeisen-Bankengruppe als größter Kreditgeber sollen am Ende noch stolze 1,2 Milliarden Euro offen gewesen sein.

In einer Jagdrunde mit Wolf 
Zum Netzwerkausbau nutzte René Benko gerne Jagdeinladungen. Über Jahre war der Finanzjongleur Teil einer elitären Jagdrunde, die es regelmäßig im. Privatjet oder mit dem Heli nach Ungarn, Tschechien oder zur Bärenjagd in die rumänischen Karpaten zog. Immer wieder mit dabei: Unternehmer Siegfried Wolf und der ehemalige Bank-Austria-Generaldirektor und spätere Sberbank-Österreich-Boss Gerhard Randa.

In Österreich hegte und pflegte der Signa-Konzern seine Kontakte in die Immobilien-, Polit- und Bankenszene gerne mit Jagdeinladungen. Man leistete sich sogar Eigenjagden, etwa im burgenländischen Nickelsdorf.

Halali nach dem ersten Lockdown
Dort war René Benko im Mai 2020, wenige Tage nach dem Ende des ersten Corona-Lockdowns, mit einem prominenten Wirtschaftsmanager aus dem Raiffeisen-Reich auf der Pirsch. Mit Josef Pröll, einst Finanzminister und Vizekanzler, heute Generaldirektor der zur Raiffeisen-Gruppe zählenden Leipnik Lundenburger Invest AG, kurz LLI. Das belegt eine Fotodokumentation, die der „Krone“ zugespielt wurde.

Halali in Nickelsdorf: René Benko und LLI-Chef Josef Pröll (li.) (Bild: Krone KREATIV/zVg )
Halali in Nickelsdorf: René Benko und LLI-Chef Josef Pröll (li.)

Darauf zu sehen: Pröll, Benko, zwei Kinder und etliche erlegte Rehe. Was haben Spitzenmanager Pröll und Spekulant Benko dabei besprochen? Pröll lässt über seinen Sprecher ausrichten, dass er von einem Signa-Geschäftsführer „als Landesjägermeister eingeladen“ war. Als Chef der LLI habe er keine Geschäftsbeziehung ins Benko-Universum gehabt. „Es gab keinen Anlass, über geschäftliche Interessen zu sprechen.“

Das Amt als Landesjägermeister legt Josef Pröll nach 13 Jahren mit 28. Juni zurück. Scharf schießen sollen zukünftig in erster Linie die Kicker des ÖFB. Pröll stellt sich am 18. Mai als einziger Kandidat der Wahl zum neuen Aufsichtsratspräsidenten.

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