FPÖ feiert im Bierzelt

Kickl bezeichnet SPÖ-Vizekanzler als „linke Zecke“

Innenpolitik
01.05.2025 13:35

Nachdem die Spitzen der SPÖ bei ihrem 1.-Mai-Aufmarsch auf dem Wiener Rathausplatz scharfe Töne Richtung FPÖ angeschlagen hatten, schimpfte der blaue Frontmann Herbert Kickl seinerseits beim blauen Fest im Bierzelt in Linz mit deftigen Worten zurück. Im Visier: Vizekanzler Andreas Babler.

So nannte Kickl am Urfahranermarkt in Linz den SPÖ-Vizekanzler eine „linke Zecke“. Und fügte dann gleich hinzu: „Die linken Zecken werden uns nicht schrecken. Ihnen wird der Nährboden entzogen.“ 

„Stolz, im Bierzelt zu feiern“
Kickl ätzte zudem, dass der 1.-Mai-Aufmarsch der SPÖ am Wiener Rathausplatz viel kleiner sei, als die Sozialdemokraten zugeben würden. „Ich dagegen bin stolz, im Bierzelt zu feiern. Bierzelt, das ist Heimat, Tradition, gelebtes Brauchtum.“

Fotoserie von der 1.-Mai-Feier der FPÖ in Linz:

(Bild: APA/FOTOKERSCHI.AT)
(Bild: APA/FOTOKERSCHI.AT)
(Bild: APA/FOTOKERSCHI.AT)
(Bild: APA/FOTOKERSCHI.AT)

Der Auftritt des blauen Parteichefs am 1. Mai im roten Linz – das hat mittlerweile Tradition. Das war schon unter Heinz-Christian Strache so, jetzt ist eben Herbert Kickl da. Und er zieht die Massen an. In diesem Jahr war das Festzelt allerdings etwas weniger gut gefüllt als sonst. Erstmals waren vor den Eingängen Securitys positioniert, die Taschen durchsuchten. 

Auch die ÖVP bekam von Kickl ihr Fett ab. „Ich sage euch, dass ein Blackout in der Politik etwas Positives ist“, sagte Kickl. Und fügte hinzu: „Dann sind die Schwarzen endlich draußen.“ Der FPÖ-Chef nahm Bezug auf den kürzlichen Blackout in Spanien und Portugal, der in beiden Ländern das Stromnetz für mehrere Stunden komplett lahmlegte.

„Im Anflug auf das Landhaus in Oberösterreich“
Als Redner auf der Bühne stand auch der stimmlich etwas angeschlagene FPÖ-Oberösterreich-Obmann Manfred Haimbuchner. Der bildet dort mit der ÖVP eine Koalition, wie es im Bund nicht zustande gekommen ist. Haimbuchner ging mit den Schwarzen eher sanft um, Kickl schrie aber schon fast sicher ins Bierzelt, dass sein „Freund Haimbuchner der nächste Landeshauptmann in Oberösterreich wird“. 

ÖVP und FPÖ kooperieren in Oberösterreich, bilden dort sogar eine Koalition. Auf Bundesebene tobt allerdings ein mächtiger Kampf.  (Bild: Kerschbaummayr Werner)
ÖVP und FPÖ kooperieren in Oberösterreich, bilden dort sogar eine Koalition. Auf Bundesebene tobt allerdings ein mächtiger Kampf. 

Eine noch nie dagewesene Chance für die FPÖ in Oberösterreich
Eine blaue Utopie ist das keinesfalls. In einer Umfrage für Oberösterreich war die Haimbuchner-FPÖ auf Platz 1 und überholte damit die ÖVP von Landeschef Thomas Stelzer. Dazu kommt: In Oberösterreich sind in gut zwei Jahren, konkret im Herbst 2027, Landtagswahlen, auch die Bürgermeister und Gemeinderäte werden am gleichen Tag gewählt. Die FPÖ sieht für das Industriebundesland eine noch die dagewesene Chance auf einen Sieg, Kickl versucht bereitet bei seinem dritten Auftritt in nur wenigen Wochen in OÖ offenbar den blauen Boden aufzubereiten. 

Auch die blauen Lieblingsthemen Asyl, Migration und Integration kamen in Kickls Rede vor. „Viele, die noch nie etwas geleistet haben, werden in Österreich mit Sozialhilfe alimentiert und erhalten Wohnraum. Das ist Inländer-Diskriminierung.“ Kickl nannte die FPÖ die „einzige Partei für Bodenständige und Geerdete“.

Eine Form des Protests gab es dieses Mal auch in Linz: Auf die Fassade des  Ars Electronica Museums (AEC) montierten Aktivisten ein riesiges Plakat mit der Aufschrift „Kein Feiertag für Faschisten“. 

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