Asbest-Causa Pernegg

„Wir erfahren immer alles nur aus der Zeitung!“

Steiermark
21.05.2023 07:30

Nach „Krone“-Bericht über Asbest im Pernegger Grundwasser: Ortschefin verwundert über Vorgehensweise der Behörde. FPÖ und Grüne kritisieren Umweltlandesrätin scharf.

Groß war die öffentliche Empörung, als die „Krone“ im Vorjahr enthüllte, dass in einer inzwischen aufgelassenen Deponie in Pernegg Tonnen an asbestverseuchtem Tunnelaushubmaterial lagern. Doch passiert ist seitdem praktisch nichts. Noch immer haben Spaziergänger ungehindert Zugang auf das Areal, noch immer können sich die giftigen Asbestfasern ungehindert verbreiten.

Wie gestern berichtet, beweist nun ein neues Gutachten, dass immer mehr Fasern sogar in den Grundwasserkörper einsickern. Geologe Walter Vortisch warnte in unserer gestrigen Ausgabe davor, dass der Asbest so auch in die Mur und letztlich in die Luft gelangen kann.

Die Grünen fordern jetzt eine rasche Tempoerhöhung bei der Prüfung des vom einstigen Deponiebetreiber Asfinag vorgelegten Sanierungskonzepts. „Ist bis zur nächsten Landtagssitzung wider Erwarten nichts geschehen, werden wir im Landtag jedenfalls parlamentarische Initiativen setzen“, stellt Klubobfrau Sandra Krautwaschl klar.

„Grenzt an Gemeingefährdung“
Härtere Worte kommen von der FPÖ: „Die Situation ist inakzeptabel und die Abwarte-Haltung der zuständigen Landesrätin Ursula Lackner grenzt an Gemeingefährdung! Gerade wenn es um Wasserverschmutzung geht, ist die Situation extrem heikel“, sagt der Nationalratsabgeordnete Hannes Amesbauer. Er fordert die Landesrätin auf, das „peinliche Hin- und Hergeschiebe“ der Verantwortung zu beenden.

In Pernegg selbst wächst die Verwunderung über die Vorgehensweise der zuständigen Behörden. „Wir erfahren als direkt Betroffene alles immer nur aus den Medien. Ich werde deshalb am Montag einmal mehr beim Land vorstellig werden“, sagt Bürgermeisterin Eva Schmidinger.

Was auch symptomatisch ist für die Vorgehensweise der Verantwortlichen in dieser Causa: „Als die Deponie eröffnet wurde, hieß es, das sei nur ein Zwischenlager. Bei einer Begehung im Jahr 2016 wurde dann wiederum beteuert, dass alles sicher sei.“ Eine trügerische Sicherheit offenbar, die von namhaften Experten stark bezweifelt wird.

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