Mit Phosphorbomben?

Russische Truppen verschärfen Beschuss in Bachmut

Ukraine-Krieg
08.05.2023 17:49

Das russische Militär hat die Ukraine erneut mit einer Angriffswelle überzogen. Alleine in der Nacht zum Montag seien 16 Raketenangriffe gezählt worden, heißt es aus der ukrainischen Armee. Dabei sollen wieder Zivilpersonen getötet worden sein.

Besonders betroffen waren die Städte Charkiw, Cherson, Mykolajiw und die Region Odessa. Auch Kiew wurde erneut attackiert. Die genaue Zahl der Opfer konnte zunächst nicht beziffert werden. In Bachmut verstärkten die russischen Streitkräfte den Beschuss. Videos sollen den Abwurf von Phosphorbomben zeigen, wie britische Expertinnen und Experten bestätigten. Phosphorbomben enthalten ein Gemisch aus weißem Phosphor und Kautschuk. Sie werden als Brandbombe und als Nebelkampfstoff eingesetzt. Sowohl weißer Phosphor als auch seine Dämpfe sind hochgiftig. Für einen Erwachsenen sind bei direkter Aufnahme schon 50 Milligramm tödlich.

Am Sonntag veröffentlichte das ukrainische Militär ein Video, das diese Bomben in Bachmut zeigen soll. Der Zeitpunkt des Angriffs ist unklar. Der russische Gegner betonte im Vorjahr immer wieder, nie gegen internationale Konventionen verstoßen zu haben, die neue Aussage wurde aber nicht kommentiert.

Neue russische Taktik?
Tatsächlich ist der Einsatz von Phosphorbomben gegen Zivilpersonen laut dem Genfer Abkommen verboten und wäre somit ein Kriegsverbrechen, für den allgemeinen Einsatz gilt das jedoch nicht. Die ukrainische Seite hat die russische bereits mehrmals beschuldigt, Phosphorbomben abgeworfen zu haben, beispielsweise rund um Kiew, auf der Schlangeninsel und auf das Asow-Stahlwerk in Mariupol. 

Die Stadt Bachmut, aus der nun ebenfalls Phosphorbomben gemeldet wurden, ist seit Monaten heftig umkämpft. Entgegen ihres angedrohten Rückzugs ist die russische Söldnertruppe Wagner weiter in der Stadt. Es werde jetzt auf eine moderne Ausrüstung und ein Umgruppieren der Truppen gesetzt, sagte der ukrainische Befehlshaber der Bodentruppen, Oleksandr Syrskyj. Die Russen würden immer noch darauf hoffen, die Stadt bis zum Dienstag (russischer Tag des Siegs am 9. Mai, Anm.) zu erobern, die ukrainischen Streitkräfte würden jedoch alles tun, um das zu verhindern.

Tote und verwundete Zivilisten
Bei der aktuellen Angriffswelle ertönte stundenlang Luftalarm in etwa zwei Dritteln des Landes. „Leider gibt es tote und verwundete Zivilisten“, meldete der ukrainische Generalstab. Sowohl Wohnhäuser als auch zivile Infrastruktur seien beschädigt worden. Laut Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko steuerten 36 Kamikaze-Drohnen iranischer Bauart auf die Hauptstadt. Dort wurden bei Luftangriffen mindestens fünf Menschen verletzt.

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