Mehrheit unzufrieden

Umfrage: Starke Konflikte zwischen In- und Ausländern

Österreich
30.09.2011 11:24
Mehr als die Hälfte der Österreicher ist laut einer aktuellen Umfrage des Zentrums für Zukunftsstudien der Fachhochschule Salzburg der Ansicht, dass es hierzulande sehr starke Konflikte zwischen In- und Ausländern gibt. Das zweite große Spannungsfeld wird zwischen Arm und Reich bzw. zwischen Steuerzahlern und Sozialhilfeempfängern gesehen - hier ortet jeder Dritte Probleme.

"In allen Gesellschaften gibt es Gegensätze oder sogar Konflikte zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen. Wie stark sind Ihrer Meinung nach die folgenden Konflikte in Österreich?", wurden 1.080 Österreicher ab 15 Jahren repräsentativ zu insgesamt neun möglichen Konfliktfeldern befragt. In der Frage Ausländer/Österreicher antworteten 53 Prozent mit "Sehr stark", bei Christen/Muslime waren es 45 Prozent und bei Arm/Reich 31 Prozent.

Ob die Wahrnehmung so vieler Menschen von Konflikten zwischen In-und Ausländern tatsächliche Empfindungen oder aber Folge ausländerfeindlicher Stimmungsmache sind, vermochte Studienautor Reinhold Popp am Freitag nicht zu beantworten. "Sollte es das Resultat einer langjährigen Kampagne sein, dann ist diese sehr erfolgreich gelungen", so Popp. Besonders überraschend sei demnach, dass der Konflikt sehr stark auf die Religionsfrage fokussiert werde, denn der überwiegende Teil der Bevölkerung gehe ja nicht einmal in die Kirche.

Arm-Reich-Kluft als Aufreger
Erhebliches Konfliktpotenzial liegt der Studie zufolge auch zwischen Arm und Reich. Fast zwei Drittel der Österreicher erwarten, dass die Kluft in Zukunft noch weiter auseinanderklaffen wird. Wie bei der Integrationsfrage sei auch hier die Politik "massiv gefordert", so der Zukunftsforscher.

Abgefragt wurden in der Studie, für die 1.080 Österreicher ab 15 Jahren repräsentativ interviewt wurden, noch zahlreiche weitere Spannungsfelder. Konflikte zwischen Arbeitnehmern und Arbeitslosen ortet etwa jeder Fünfte, zwischen Jung und Alt sind es 16 Prozent. Sehr starke Auseinandersetzungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern werden nur von 15 Prozent wahrgenommen, was für Popp Zeichen einer nach wie vor gut funktionierenden Sozialpartnerschaft ist. Einen großen Konflikt zwischen den Geschlechtern empfinden rund 14 Prozent, zwischen Familien und Singles nicht einmal jeder 20.

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